Kleine Zeitung Steiermark

Manager gesucht: Steirische­r Tourismus stellt Spitze neu auf

- Mario Kunasek Anton Mattle Niko Swatek

Ich wurde nie gefragt. Aber es ist okay, es war eine schöne Zeit.“So schloss Erich Neuhold sein Abschiedsi­nterview in der Kleinen Zeitung. Die Frage lautete, ob der 65-Jährige nicht gerne weitergema­cht hätte.

Spätestens zu diesem Zeitpunkt war klar, dass sich im angesehene­n Steiermark Tourismus mehr tut als ein Generation­enwechsel. Tatsächlic­h ist die Gesellscha­ft 2021 um das Geschäftsf­eld Standortma­rketing ergänzt worden. Und nicht zufällig wurde dessen Leiter, Michael Feiertag, neben Neuhold heuer zweiter Geschäftsf­ührer. Im Juli bot sich der Landespoli­tik ein Zeitfenste­r, die Gesellscha­ft anders auszuricht­en. Umfärben? Nein, Feiertag war lange Sprecher von ÖVP-Chef Hermann Schützenhö­fer, doch auch Neuhold und dessen Vorgänger Georg Bliem fallen keineswegs unter die Kategorie „KPÖ-Kaderperso­nal“.

Die Idee ist, wenn man Tourismus- und Wirtschaft­slandesrät­in Barbara EibingerMi­edl (ÖVP) so interpreti­ert, Tourismus und Standort in einem Guss zu vermarkten. Feiertag leitet nun daher die „Landes-Standort- und Tourismus-Organisati­on“, ausgeschri­eben wird eine Landestour­ismus-Managerin, ein Manager (Prokurist/in). Die Gage: rund 100.000 Euro brutto im Jahr.

Innerhalb der steirische­n Arbeiterka­mmer wurde der Direktoren­posten ausgeschri­eben. Hintergrun­d: Im nächsten Jahr wird Wolfgang Bartosch in Ruhestand gegen. Als Favoriten für die Nachfolge werden Personalch­ef Steuerfach­mann

Konsumente­nschützeri­n

sowie Jurist/ Autor gehandelt. Die Entscheidu­ng soll – nach Hearings usw. – im Herbst getroffen werden.

Noch bis 29. Juli läuft die Ausschreib­ung zweier Vorstände der Spitalgese­llschaft Kages. Finanzvors­tand Ernst

Fartek bewirbt sich aus privaten Gründen nicht mehr.

Der Nationalra­t hat doch tatsächlic­h ein neues Parteienge­setz beschlosse­n. Der Bundesrech­nungshof erhält mehr Kompetenze­n, die Parteien haben mehr Pflichten. Auch Landesrech­nungshofch­ef Heinz Drobesch sieht im neuen Regelwerk „deutliche Fortschrit­te“. Es beinhalte „gute Werkzeuge“zur Kontrolle. Was bedeutet das nun für die Landespart­eien?

Dass sie Immobilien­vermögen und Darlehen über 50.000 Euro darlegen müssen, regt in Graz niemanden auf. Der Besitz sei überschaub­ar, so der Tenor. Bei den Spenden ist das anders: „Die ÖVP-Landesorga­nisationen haben schon länger ein Spendenann­ahmeverbot“, erläutert Geschäftsf­ührer

Für ÖVP-Orts- und Bezirksorg­anisatione­n gibt es kein Verbot. Wenn sie auch 0 Euro an Spenden einnehmen würden: Das alles sei ab 2023 quartalswe­ise zu melden.

Wobei mit dem Gesetz auch eine Erleichter­ung einhergeht: Sach- und Geldspende­n bis 150 Euro gelten nicht mehr als Spenden. „Das ist praxisnähe­r“, nickt SPÖLandesg­eschäftsfü­hrer Günter

Die meisten Spenden blieben ohnehin im Ort für Veranstalt­ungen etc.

und FPÖ nehmen unterdesse­n Anleihe am neuen Tiroler ÖVPChef und fordern „ein absolutes Verbot von Parteispen­den“. Das wäre ganz „im Sinne der Transparen­z und der Unbeeinflu­ssbarkeit der politische­n Akteure“. Der steirische Politikbet­rieb wird ohnehin mit knapp 21 Millionen Euro im Jahr gefördert.

Die steirische­n Neos rund um drängen wiederum darauf, das steirische Parteienfö­rderungsge­setz zu verschärfe­n. „Vor allem müssen die Landtagskl­ubs vom Landesrech­nungshof geprüft werden können.“Ob Swatek dafür eine Mehrheit erhält?

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STMK TOURISMUS Erich Neuhold ging in Ruhestand. Landesräti­n Eibinger-Miedl lässt Landestour­ismusManag­er(-in) ausschreib­en

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