Kleine Zeitung Steiermark

Die Verkörperu­ng des Undenkbare­n

Kommenden Samstag wird Arnold Schwarzene­gger 75 Jahre alt. – Versuch einer Würdigung in Form eines Briefes.

- Von Frido Hütter

te selbst Formel-1-Rekordmann Lewis Hamilton neidisch machen. Der Weg dahin war hart. „Zum Erfolg gibt es keine Abkürzung“, haben Sie einmal gesagt. amit spielten Sie auf Ihre anstrengen­den Trainingsj­ahre an und Ihre Disziplin. Selbige glauben Sie Ihrem überaus harten Vater zu verdanken, den Sie aber auch als großzügig beschreibe­n. Mental abgepolste­rt mag Sie auch Ihre „lebenslang­e Liebe“zu Mutter Aurelia haben. Mehrmals konnte ich Ihren zärtlichen Umgang mit ihr

DVermutlic­h sind Sie auch Ihren fünf Kindern ein guter Vater. Auch dem 24jährigen Joseph, der als Seitentrie­b Ihrer mittlerwei­le beendeten Ehe mit Maria Shriver entstanden ist. Im Jahr 1980 legten Sie die Hanteln weg und begannen eine ernsthafte Filmkarrie­re. Ein bissl tapsige Erstversuc­he lagen da schon hinter Ihnen. Unter dem Namen Arnold Strong, den Ihnen irgendein PR-Heini aufgeschwa­tzt hatte, waren Sie „Hercules In New York“. Auch „Kaktus Jack“war nicht so prickelnd. Doch dann kam

„Conan, der Barbar“: Regisseur John Milius verstand es, Ihre Muskelmass­e in ein Human-Comic zu verwandeln.

Der Filmpate Ihres Lebens aber wurde James Cameron. Sein „Terminator“machte Sie zur Ikone des Actionfilm­s. Und in „True Lies“bot er Ihnen die Chance, Ihr komisches Talent zu beweisen. umor spielt offenbar auch privat eine Rolle. Als Ihr Sohn Klein-Patrick bei einem Dreh in eine Szene platzte, hätten Sie ihn weggetrage­n und gesagt: „Komm Schatzi, zwei Schwarzene­gbeobachte­n.

Hger können leisten.“

Lieber Arnold, am meisten beeindruck­t mich Ihr soziales und politische­s Wirken. Sie unterstütz­en die Special Olympics seit Langem und haben das Sozialproj­ekt Inner City Games mitinitiie­rt. Und Gouverneur Kalifornie­ns, der fünftgrößt­en Wirtschaft­smacht der Erde, zu werden, ist eine Großleistu­ng. Auch wenn Sie dann in zwei Amtsperiod­en Ihre Budgetziel­e nicht erreichten, haben Sie nachhaltig­e Umweltpoli­tik gemacht und in Gesetze gegossen. Und wie ich höre, sind Sie von Ihrem Hummer-Monster aufs Rad umgestiege­n. enn man Sie an Ihren jüngsten Meinungsvi­deos über Donald Trump oder Wladimir Putin misst, bedauert man wirklich, dass Sie mangels amerikanis­chen Geburtsort­s nicht US-Präsident werden können, Sie hätten sicher das Zeug dazu.

Der Autor Nigel Andrews hat in seiner durchaus kritischen Schwarzene­gger-Biografie geschriebe­n: „Wenn wir später einmal an Arnold Schwarzene­gger denken, werden wir uns glücklich schätzen, in einer Welt zu leben, in der das Unmögliche, das geradezu Undenkbare passieren kann.“

In diesem Sinne: Happy Birthday, lieber Arnold!

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APA/PICTUREDES­K Vom Bub aus Thal bei Graz über den Bodybuilde­r, den Schauspiel­er und den Politiker zum Elder Statesman

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