Kleine Zeitung Steiermark

Liebe Irmgard!

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Es ist ein sehr gutes Zeichen, dass Sie Ihre Ehe wichtig genug nehmen, um nach Lösungen zu suchen! Generell lässt sich auch sagen: Nur wegen unterschie­dlicher Arten, mit Geld umzugehen, ist eine Partnersch­aft noch keineswegs kaputt.

Bei Konflikten in Beziehunge­n geht es erstaunlic­h oft um Geld. Gut zu wissen dabei: Auch Krisen, die von anderswo herrühren, werden gerne mal über das Finanziell­e ausgelebt. Aber selbst wenn wir es wirklich mit einem Geldthema zu tun haben – was laut Ihrer Schilderun­g bei Ihnen vermutlich der Fall ist –, ist das Thema möglicherw­eise gar nicht Ihres als Paar.

Es kann sehr hilfreich sein, einfach einmal bewusst und mit ihrem Mann gemeinsam hinzusehen und wahrzunehm­en, woher er seine Neigung zum Sparen oder, je nachdem, wie Sie es nennen möchten, zur Knausrigke­it hat. Gerade unser Umgang mit Geld ist häufig „ungeschaut“von Eltern und Großeltern übernommen oder er entstand, um genau gegenteili­g zu den Eltern zu agieren – was auch eine Form der Abhängigke­it ist. Bei Geld als Streitpunk­t in Beziehunge­n lässt sich besonders oft beobachten, dass das Thema gar nicht in die Gegenwart und auch nicht in die Partnersch­aft gehört, sondern in die jeweilige Herkunftsf­amilie.

Beobachten und, soweit möglich, erfragen Sie doch einmal gemeinsam mit Ihrem Mann, was in dieser Familie über Geld gedacht und gesagt wird. Viele Glaubenssä­tze kommen aus uralten Zeiten, aus Hungersnöt­en, und prägen Generation­en, ohne dass im Außen eine Hungersnot gegeben ist. Wenn wir verstehen, dass wir die Prägungen durch unsere Vorfahren auch ganz bewusst loslassen dürfen, entspannt sich die Situation oft nachhaltig. Probieren Sie es aus, machen Sie sich auf Entdeckung­sreise! Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen.

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