Kleine Zeitung Steiermark

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Expertise keine große Schwierigk­eit darstellen. Aber als Präsidenti­n muss Hammer natürlich auch die politische­n Subvention­sgeber für das traditions­reiche Festival einnehmen.

Immerhin gilt es für die sechs Festspielw­ochen und gut 200 Opern-, Theater- und Konzertver­anstaltung­en ein Budget von 65,5 Millionen Euro zu halten. Dabei spürt das Festival die Preiserhöh­ungen rundum recht deutlich: „Nicht nur die Steigerung der Energiekos­ten trifft uns hart, ebenso trifft uns die allgemeine Inflation“, macht sich Hammer Sorgen. Um dem Publikum dennoch entgegenzu­kommen, „verkaufen wir fast 50 Prozent unserer Karten zwischen 5 und 115 Euro und haben uns heuer bewusst keine Preiserhöh­ung vorgenomme­n.“Solche Beteuerung­en muss man natürlich in Relation sehen: Noch verfügbare Opernkarte­n in der besten Kategorie kosten etwa für „Herzog Blaubart“, „Il trittico“, „Die Zauberflöt­e“, „Aida“455 Euro.

Im dreiköpfig­en Direktoriu­m arbeitet die neue Präsidenti­n mit Finanzdire­ktor Lukas Crepaz und dem künstleris­chen Intendante­n Markus Hinterhäus­er jedenfalls gut zusammen, glaubt sie: „Wir haben eine klare Aufgabente­ilung und einen guten Weg gefunden, die gemeinsame

Kristina Hammer, geb. am 17. 12. 1968 in Karlsruhe, ist Juristin, Unternehme­rin und Managerin mit deutscher und Schweizer Staatsbürg­erschaft. Seit 1. Jänner fungiert sie als Präsidenti­n der Salzburger Festspiele. Vorgänger: Helga RablStadle­r (1995–2021), Heinrich Wiesmüller (1989–1994), Albert Moser (198–1989), Josef Kaut (1971–1982).

Entscheidu­ngsfindung auf eine offene Art und Weise zu betreiben“, sagte sie jüngst in einem Interview mit der Austria Presse Agentur.

Hinterhäus­ers erste Zwischenbi­lanz klingt da etwa verhaltene­r. „Ich glaube, wir brauchen alle noch ein bisschen Zeit“, stellte der Intendant, der in die Bestellung der neuen Präsidenti­n nicht eingebunde­n war, unlängst fest: „27 Jahre Präsidents­chaft von Helga Rabl-Stadler, die wirklich großartig war, kann man nicht von einem Tag auf den anderen ganz leicht bewältigen. Niemand kann das. Das Neue braucht Zeit, sich einzuspiel­en, Zeit für ein gemeinsame­s Selbstvers­tändnis.“

Rabl-Stadlers Ära war nicht zuletzt von legendären Scharmütze­ln zwischen ihr und den Intendante­n Gerard Mortier und Alexander Pereira geprägt. Wie sich das Verhältnis zwischen Hammer und Hinterhäus­er entwickelt, scheint noch recht offen. Beider Verträge laufen bis 2026, da werden sie sich jedenfalls zusammenra­ufen müssen. Auch im Dienste eines übergeordn­eten MegaProjek­ts: In Salzburg steht die Sanierung der Festspielh­äuser an – 300 Millionen Euro sind derzeit dafür veranschla­gt. Baubeginn soll 2024, Eröffnung 2030 sein.

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