Bauers Herz schlägt für das Kriterium
Heinz Bauer ist der Urvater des Grazer Altstadt-Kriteriums und organisiert am Dienstag auch das Comeback des Rennens.
Wenn Heinz Bauer vom Altstadt-Kriterium erzählt, bekommt er feuchte Augen. Seit dem bislang letzten Rennen 2007 hat er immer wieder von einer neuen Auflage geträumt, von einer 25. Auflage geschwärmt. Vor zwei Jahren machte Covid dem Comeback einen Strich durch die Rechnung, doch am Dienstag ist es so weit und die Veranstaltung schließt nahtlos an die glänzende Vergangenheit an.
Heinz Bauer lotste gemeinsam mit Gerald Pototschnig und auch Gerhard Schönbacher Weltstars an die Mur. Zwischen 1984 und 2007 fuhren Weltmeister, Tourlegenden und Olympiasieger auf dem Stöcklpflaster. Die Auftritte von Fahrern wie Jan Ullrich, Lance Armstrong, Acácio da Silva, Mario Cipollini oder Robbie McEwen bleiben unvergessen. Begonnen hat alles mit einer Erinnerung.
Maier und er brachte später da Silva nach Graz. „Das war ein Wahnsinn“, erinnert sich Bauer, „er war ein Lebemann und die Mädels haben bei uns im Sportgeschäft angerufen, um zu wissen, wann sein Flieger landet. Dann haben sie am Thalerhof gewartet.“
Zwischen 1973 und 2001 leitete Bauer das Wiso-Sportgeschäft, dem auch ein Sportverein entsprang. Profiambitionen zerschlugen sich bald. „Der Leistungssport, wie ich ihn mir vorgestellt hatte, ist damals in die Köpfe der Fahrer nicht so hineingegangen. Wenn einer abgestiegen ist, konnte er sich das Nenngeld selbst bezahlen.“
Dabei lernte Bauer eigentlich den Beruf des Schlossers, doch bereits in der Lehrzeit war die Liebe zum Sport groß. „Als vierjähriger Bub bin ich mit dem Rad schon dauern herum„Ich gefahren. Das war mein Leben und das Schönste war, als ich mir damals von meinem mickrigen Lehrlingsgehalt ein Rennrad um 18.000 Schilling zusammengeschraubt habe“, sagt er. Das Geschäft wurde geschlossen, doch der Wisosport-Club lebt weiter. „Wir haben zwar noch ein paar Hobbyisten, aber hauptsächlich organisieren wir Veranstaltungen.“