Nach oben setzt er sich keine Grenzen
Schwedischer Stabhochsprung-Star sprang Weltrekord: 6,21 Meter.
Früh übt sich, heißt es immer wieder. Im Fall von Armand Duplantis trifft dies wohl zu. Der 22-Jährige schnappte sich bereits im Alter von vier Jahren einen kleinen Stab und sprang damit auf die Wohnzimmer-Couch. So zumindest die Anekdoten seiner Familie. Der Doppelstaatsbürger (Schweden, USA) hatte im Alter von 13 Jahren bereits sieben Weltrekorde der verschiedenen Altersgruppen aufgestellt. Sein Vater, von dem Duplantis auch heute noch trainiert wird, schaffte selbst 5,80 Meter, seine Mutter war Siebenkämpferin und Volleyballspielerin.
Bei Wettkämpfen geht der Leichtathlet, der in den USA geboren wurde, für Schweden an den Start. Der Grund: Er wollte sich die beinharten US-Ausscheidungskämpfe für die Olympia-Teilnahmen ersparen. Mittlerweile ist klar: Er hätte diese Ausscheidungskämpfe wohl meist mit Leichtigkeit absolviert und für sich entschieden. 2018 übersprang der Ausnahme-Athlet erstmals die Sechs-Meter-Marke, 2020 schnappte er sich erstmals den Weltrekord, als er 6,17 Meter übersprang. EM-Gold 2018, OlympiaGold 2020. Und nun auch WM-Gold. „Ich wollte dieses Gold so sehr. Es war die Medaille, die noch gefehlt hat“, sagte Duplantis, nachdem er bei der Weltmeisterschaft in den USA am Sonntag gewann. Und das hat er nicht einfach so gemacht, sondern mit neuem Weltrekord. 6,21 Meter. „Meine Mama und mein Papa verdienen den größten Dank. Meine Freundin ist extra aus Schweden gekommen, auch mein bester Freund. Ich habe vielen zu danken“, sagte er in aller Bescheidenheit. Das nächste Ziel: 6,22 m. Dafür hat er sich vor der WM an den Augen operieren lassen. Auf Kontaktlinsen hätte er nämlich keine Lust mehr gehabt. Die Geschichte des US-Stabhochspringers Jeff Hartwig, dessen Kontaktlinsen bei zu trockener Luft unbrauchbar waren, machten Duplantis „ein bisschen paranoid“. Denn: Die vielen Leute, denen er zu danken hat, will er auf keinen Fall enttäuschen. Und er will somit jedes Risiko eines Misserfolgs minimieren.