Steirer holten Wuzzel-Gold
Marina Tabakovic (36) und Benjamin Willfort (31) holten im „Mixed Doppel“bei Tischfußball-WM in Nantes Gold.
Die Spieler-Karrieren der beiden steirischen Weltmeister im Tischfußball begannen an gar nicht so unüblichen Orten, gilt doch Tischfußball als Sport mit hoher sozialer Komponente. „Ich habe in der Schule angefangen zu spielen. Gleich neben dem Klassenzimmer gab es einen Tischfußballtisch“, erzählt Benjamin Willfort. Auf der Suche nach einem Verein wurde der damals 16-Jährige im Café Immervoll „von zwei Damen gleich mal komplett paniert“, erinnert er sich. „Sie haben meinen Freund und mich dann gefragt, ob wir nicht mal zum Vereinstraining kommen wollen. Mindestens ein Jahr lang hab ich nur verloren“, so Willfort. Der 31-jährige Psychologe ist drangeblieben, spielte Turniere und holte heuer bei der Tischfußball-WM in Frankreich gemeinsam mit seiner Tischfußballkollegin Marina Tabakovic im „Mixed Doppel“Gold. Ihr Weg zum Wuzzeln verlief klassisch: „Über das
„Zwischen mir und meinem Gegner ist maximal ein Meter. Ich kriege jede Emotion mit und auch der Gegner kriegt meine Emotion mit“, erklärt Tabakovic die mentale Komponente.
Tabakovic trainiert zwei bis drei Mal pro Woche. Zwar sind Frauen zahlenmäßig weniger stark vertreten, „wir haben aber das Glück in Österreich, dass wir wirklich ganz viele starke Damen haben und beide Geschlechter gut unterwegs sind“, so die studierte Juristin, die derzeit als Datenschutzkoordinatorin und im buchhalterischen Bereich tätig ist. reisgeld gab es für die beiden WM-Gewinner übrigens keines, denn der Sport kämpft noch um seine Anerkennung. In Salzburg ist Tischfußball bereits als Sport anerkannt, die Steiermark soll folgen. „In den nächsten ein bis zwei Jahren soll es dann in ganz Österreich eine offiziell anerkannte Sportart sein“, hofft Willfort.
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