Nur nicht diesen Begriff „Wunderkind“erwähnen
Der Steirer Filip Misolic steht nach seinem Debütsieg in Kitz im Achtelfinale. Auch Jurij Rodionov ist weiter.
Der Schweiß tropft ihm hinunter. Er wischt ihn ab, schnauft tief durch und lächelt dabei. Filip Misolic hat allen Grund dazu. Der Steirer feierte gestern in Kitz- bühel seinen Pre- mierensieg auf der ATP-Tour nach einem Zweisatzerfolg gegen den Brasilianer Daniel Dutra da Silva mit 6:2, 7:6. „Ich freue mich riesig. Vor so einem Heimpublikum zu spielen, ist unglaublich“, sagt der 20-Jährige, der mit sechs Jahren einen Tennisschläger geschenkt bekam und ihn seitdem nicht mehr aus der Hand gab.
Gegen Ende der Partie wurde Misolic beinahe die Zitterhand zum Verhängnis. Seine
Erklärung klingt allerdings plausibel: „Es ist immer am schwierigsten, am Schluss das Match zuzumachen und ich hatte plötzlich so viele Gedanken im Kopf. Am Ende überwog der Gedanke, dass ich es jetzt einfach durchziehen muss. Der Applaus der Fans war der Wahnsinn. Das war das bisher beste Gefühl in meiner Karriere.“
Nur beim Begriff „Wunderkind“wirkt Misolic eher wortkarg. „Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.“Fix ist jedenfalls, dass er im Achtelfinale auf den Sieger der Partie Sonego gegen Andujar trifft.
Die heimischen Tennis-Asse überzeugten auf ganzer Linie. Nach Misolic zog auch Jurij Rodionov in die zweite Runde ein. Der 23Jährige setzte sich gegen Hernan Casanova (ARG) mit 6:4, 6:2 souverän durch. Es war der erste Sieg für ihn in Tirol. „Ich bin sehr erleichtert, dass ich hier endlich einen Sieg einfahren konnte. Da fällt mir ein Stein vom Herzen, vor allem da die letzten Ergebnisse nicht so positiv verlaufen sind.“Auf den 23-Jährigen wartet nun die Nummer drei des Turniers, Bautista Agut. „Ich werde viel laufen, viel leiden, aber ich werde bereit sein und alles geben.“