Kleine Zeitung Steiermark

Zahlen und Daten

- Martin Gasser

Man muss die Styriarte und ihre Protagonis­ten schon gut kennen, um zu bemerken, dass sich in die Bilanz ein paar Töne in Moll eingeschli­chen haben. Während Intendant Mathis Huber sonst alle Jahre verlässlic­h über künstleris­che und finanziell­e Erfolge informiert, zeigt 2022, dass die Pandemie und Inflation auch an einem so gestandene­n und seit Jahrzehnte­n etablierte­n Festival nicht so einfach vorübergeh­en. „Wir haben während der totalen Krise gespielt“, sagt Huber, der angibt, dass an manchen Tagen mehr Karten zurückgege­ben als verkauft worden sind.

Die Corona-Situation bildet sich auch in den Zahlen ab: Mit 24.027 Besuchen liegt man etwa 20 Prozent unter dem langjährig­en Schnitt. Während man 2021 der Pandemie mit 30.218 Besuchen und Kartenerlö­sen von 1,336 Millionen Euro noch mit Rekordzahl­en trotzte, blieb man auf der Einnahmens­eite heuer wenigstens sehr stabil und kam auf 1,1 Millionen Euro Erlös. (Seit 2015 lag der Schnitt – ohne (2021: 30.218, 2019: 30.000, 2018: 28.600) 1,1 Millionen Euro (2021: 1,3 Millionen, 2019: 1,2 Millionen, 2018: 1,2 Millionen).

80 Prozent. 2,8 Millionen Euro

vom 23. Juni bis 23. Juli 2023 das Coronajahr 2020 – bei 1,25 Millionen Euro.)

Dass die Styriarte trotz aller Widrigkeit­en keine RaunzerZon­e ist, bleibt aber die Erkenntnis: Beim Festival arbeitet man seit langem eher lösungsals problemori­entiert. 2022 auch thematisch: Huber spricht zum Abschluss von der Styriarte unter dem Motto „Auf Reise“als einem „Divertimen­to“, das Krieg und Krankheit bewusst ausgeblend­et habe. Dass neue Formate, wie die Radtour, ausgezeich­net angenommen wurden, zeigt, wie hungrig das Publikum nach ungewöhnli­chen Konzertsit­uationen ist.

Das auf sechs Jahre angelegte Projekt zu den Opern von Johann Joseph Fux geht nächstes Jahr ins Finale. 2023 wird die Styriarte das Projekt mit „Costanza e fortezza“krönen: Zum 300. Jahrestag der Uraufführu­ng wird die megalomani­sche Habsburger-Oper gezeigt, das Motto des Festivals lautet dann ganz zeitgemäß „Held:innen“.

Eine Bezeichnun­g als „Helden“wäre zwar übertriebe­n, aber dass die Raiffeisen Kulturförd­erung heuer 5500 Euro für das Nachwuchsp­rojekt „Globetrott­ers“(bei dem fünf junge Bands den Ausklang in der ListHalle besorgt hatten) ausschütte­t, ist zumindest sehr sympathisc­h. Candleligh­t Ficus aus Graz dürfen sich über den 1. Platz und 2500 Euro freuen.

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Auslastung: Styriarte 2023 www.styriarte.com
61 Veranstalt­ungen 24.027 Besuche Kartenerlö­se: Auslastung: Styriarte 2023 www.styriarte.com

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