Kleine Zeitung Steiermark

Neue Strategie gegen lange OP-Wartezeite­n

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Patientinn­en- und Patientenb­etreuung weitestgeh­end gewährleis­tet werden kann. Wir bedauern daher, im Einzelfall Operatione­n abzusagen bzw. verschiebe­n zu müssen.“Besonders betroffen ist die Abteilung für Urologie. Aber nicht nur in Graz kämpft man mit Problemen, auch am LKH Leoben kommt es zu OP-Wartezeite­n und OP-Verschiebu­ngen an der Abteilung für Urologie.

Die steirische Spitalsges­ellschaft Kages hat eine Strategie entwickelt, die Abhilfe schaffen soll: Ab 1. Oktober werden an drei Tagen pro Woche urologisch­e Eingriffe zusätzlich am LKH Weststeier­mark durchgefüh­rt. In Rottenmann ist nach Umbauarbei­ten eine ähnliche Kooperatio­n mit dem LKH Leoben geplant. „Wir arbeiten daran, mit allen peripheren Spitälern Kooperatio­nen zu vereinbare­n, um eine übergreife­nde Versorgung für den Großraum Graz und die Steiermark sicherzust­ellen“, heißt es.

Die Probleme bleiben jedoch regional unterschie­dlich. Einerseits verzeichne­t man im städtische­n Bereich vor allem einen Pflegerman­gel – doch in den ländlichen Regionen fehlt es an den Ärzten. Dieses Missverhäl­tnis gilt es über die Kooperatio­nen auszubalan­cieren. 284 Betten waren mit Ende Juni aufgrund des Pflegerman­gels gesperrt, 40 Betten steiermark­weit, weil Ärzte fehlen.

Vor allem in der Pflege herrscht nach zwei intensiven Coronajahr­en Verunsiche­rung.

Durch die vielen Abwesenhei­ten, bedingt durch Corona sowie Quarantäne oder Absonderun­gsbescheid­e, konnten viele Pflegekräf­te ihr Leben (Kinderbetr­euung etc.) nur schwer organisier­en, weil sie immer wieder für Dienste einspringe­n mussten. Folge: Abgänge oder Reduktion von Arbeitszei­ten. Alleine am LKH Unikliniku­m Graz sind 40 Prozent der Mitarbeite­r nur noch im Teilzeitbe­reich tätig. „Die Verlässlic­hkeit war durch Corona im Job und im Leben nicht mehr gegeben“, heißt es aus Pflegekrei­sen. Viele hätten sich „neu orientiert“. Das sei der Grund, warum man in der Kages Urlauben für Pflegemita­rbeiter trotz der angespannt­en Personalde­cke zustimmt – um nicht mehr Mitarbeite­r zu verlieren.

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