Auf die Enten gekommen
Der Grazer Florian Satzinger (52) ist als Comiczeichner weltweit gefragt . Derzeit sind seine Arbeiten bei einer Personale im Karikaturmuseum Krems zu sehen – und nun auch im Innenhof des Grazer Styria Media Centers.
Seit letzter Woche erstrahlt der Innenhof des Styria Media Centers in Graz in einem ganz neuen Licht. Die Wände ziert nun die angeblich „größte Zeitungsente der Welt“, gestaltet von Florian Satzinger. Und der ist längst kein Unbekannter mehr: Dem international respektierten Character-Designer wird im Karikaturmuseum Krems aktuell eine Personalie gewidmet.
Von den frühesten Skizzen bis zu den neuesten Arbeiten gewährt die Ausstellung „Donald Made in Austria!“detaillierte Einblicke in das bisherige Lebenswerk des Künstlers. Erstmals ist sein Schaffen in einem Museum ausgestellt. Der Titel ist gewiss kein Zufall, lassen seine animierten Enten doch starke Erinnerungen an die wohl bekannteste CartoonEnte der Welt hochkommen.
Die internationalen Einflüsse kommen nicht von irgendwo, für das Studium zog es den gebürtigen Grazer nach Kanada, wo er in Vancouver am Institut für Medienkünste eine Ausbildung absolvierte. Die ersten großen Jobs ließen nicht lange auf sich warten: „Danach habe
Am Vancouver Institute of Media absolvierte er seine Ausbildung zum Character-Designer. Bis 19. 2. 2023 ist das Lebenswerk des Künstlers im Karikaturmuseum Krems ausgestellt.
ich unter anderem für Warner Bros. Cartoon-Sujets mit den Looney Tunes (Bugs Bunny, Daffy Duck und Co.) gemacht“, erzählt Satzinger.
Von Warner Bros. ging es weiter zum Mäusekonzern Disney. „Es hat dann alles so einen sanften Verlauf genommen“, erinnert er sich.
2009 wurde der Cartoonist Preisträger des renommierten Nemoland-Awards, der ihm als Sprungbrett für die weitere Karriere diente. „Es hat dazu geführt, dass ich viel für USamerikanische Studios gemacht habe. Meine Hauptaufgabe war es, bestehende Figuren umzudesignen oder neu zu gestalten“, so Satzinger weiter.
Die konkrete Faszination mit Enten entstand ganz aus dem Zufall. „Durch die große Nachfrage bin ich dorthin gesteuert worden. Unter Umständen hät
ten es auch Bären oder Mäuse sein können“, meint der Character-Designer. Er habe sich die Enten nie gewünscht, sondern „sie haben sich von selbst ins Rampenlicht gestellt“. Trotzdem designt er die gefiederten Figuren mit Freude. „Ich halte den Schnabel als bestimmendes Element im Gesicht für ein interessantes Designmoment und arbeite damit sehr gerne.“ls Vorlage ließ er sich von bekannten Entlein quer über die Studios inspirieren: „Es ist eine Mixtur aus europäischen Einflüssen, insbesondere der franko-belgischen Comicschule, und US-amerikanischen Zeichentrickfilmen.“Liebevoll nennt der 52-Jährige seinen eigenen Stil eine „Fusionsküche aus Disney und dem französischen Cartoonisten André François“.
Awurde am 6. Juni 1970 in