Rififi-Manier: Diebe kamen durch die Decke
Filmreif wurde in das Antiquitätengeschäft von Erhard Szabo in Graz eingebrochen. Diebe stemmten sich durch Kellergewölbe.
Normal bricht man so vielleicht in eine Bank ein oder bei einem Juwelier, aber nicht in ein Altwarengeschäft“, ist Erhard Szabo fassungslos. Der 61-jährige Inhaber eines Antiquitätengeschäfts in der Grazer Josef-Huber-Gasse entdeckte am Dienstag eher zufällig das Loch im Fußboden. „Ich hatte am Dienstag einen Termin mit einem Auktionshaus und da habe ich das Loch da gesehen.“
Eine unbekannte Tätergruppe hat zwischen Samstagmittag und Dienstagmittag zugeschlagen. Die Unbekannten drangen in den Keller des Mehrparteienhauses ein, um sich dann mit Werkzeug durch die Kellerdecke ins Geschäft durchzuarbeiten. „Mit brachialer Gewalt sind die da rein. Sie sind vom Keller herauf, haben das Gewölbe aufgemacht und den Boden aufgebrochen.“Aufgrund dieser filmreifen Vorgehensweise, die nach dem französischen Film „Rififi“aus dem Jahr 1955 benannt wurde, schließt die Polizei auf eine Tätergruppe. Eventuell wurde das Objekt ausspioniert. Denn das Loch im Kellergewölbe wurde exakt mit Ausgang im Geschäft aufgebrochen. „Das deutet auf eine gewisse Vorbereitung hin“, so Polizeisprecher Markus Lamb. Gestohlen wurden vorwiegend
QR-Code scannen und ein Kurzvideo ansehen. Erhard Szabo schildert seine Eindrücke.
Dolche und Orden mit einer beträchtlichen Schadenssumme. „Die ganze Messeware ist weg“, so Szabo, der mit seinem Handel vorwiegend auf Militaria aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg spezialisiert ist.
Er selbst hat Auftragsdiebe im Verdacht, die womöglich gar nicht wussten, was sie stehlen: „Es waren sicher keine Profis. Sie haben viel liegen gelassen und einfach alles eingepackt, was klein war.“Vor ein paar Jahren gab es bereits einen Einbruchsversuch, aber damals haben Nachbarn sofort Alarm geschlagen.
Jetzt sucht das Landeskriminalamt nach Hinweisen zu den Tätern oder entsorgter Arbeitskleidung. Sollte eine größere Anzahl an Dolchen oder Orden in Geschäften oder Märkten angeboten werden, ersucht die Polizei um Hinweise unter Tel. 059 133 60 1133 bzw. lpd-st-landeskriminalamt@polizei.gv.at.