„Menschen ab 65 nicht automatisch diskreditieren“
Leserinnen und Leser diskutieren den Ruf nach Maßnahmen für Senioren am Steuer.
„Senioren am Steuer: Maßnahmen nötig“, 22. 7.
Zunächst drücke ich allen Angehörigen mein Mitgefühl aus, habe ich doch selbst eine Enkeltochter im ersten Lebensjahr durch plötzlichen Tod verloren.
Ich stimme Ihnen zu – es muss gehandelt werden! Am sinnvollsten erscheint mir die Idee eines „Verkehrs-Buddies“(m/w/d), der – nach gründlicher Schulung durch Fahrschulen, Autofahrerclubs etc. – ehrenamtlich zur Seite gestellt wird. Kfz-Versicherungen sollen Buddies einen Rabatt gewähren, damit ein Ansporn gegeben ist.
Doch damit Menschen der Kohorte 65 und plus nicht automatisch diskreditiert werden, müsste dieses System auf alle Verkehrssünder (Unfallverursacher mit Personenschaden, Raser, Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit jeglicher Art, ...) angewandt werden. Ich wette, dass sich das auf die Unfallstatistiken und auch die Emissionen auswirken würde.
Johannes Sulzbacher, Graz
Freiwillig geht nichts
Freiwillige Untersuchungen für Senioren zu fordern, ist nutzlos. Niemand, der damit rechnen muss, den Führerschein abgeben zu müssen, wird diese antreten. Es muss eine Regelung gefunden werden. Zum Beispiel, dass die Fahrerlaubnis ab der Pension befristet ist, so wie bei Brillenträgern auch. Für Lkw-Fahrer gilt das schon in den besten Jahren. Und wenn irgendwelche Werte nicht in Ordnung sind, müssen sie Fachärzte auf eigene Kosten aufsuchen, damit sie ihren Beruf weiter ausüben können. Man hat das Gefühl, dass hier mit zweierlei Maß gemessen wird.
Es ist verständlich, dass auch Senioren flexibel und unabhängig sein wollen. Wenn man sich aber die Kosten für ein Fahrzeug ausrechnet, könnte man dafür viele Taxifahrten in Anspruch nehmen.
Monika Haas, Hausmannstätten
Vorbild Schweiz
Ich würde es begrüßen, wenn unsere Regierung die Schweiz zum Vorbild nehmen würde. Dort gilt: Ab einem Alter von 75 Jahren muss die Fahreignung in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Das heißt, alle über 75-Jährigen, die einen Führerschein besitzen und weiterhin mit dem eigenen Auto mobil sein möchten, müssen alle zwei Jahre zum ärztlichen Check. (Seniorenportal Schweiz)
Marion Brunner, Murau
Kontrollen und Strafen
Und wieder ist ein unschuldiger Mensch gestorben – unfassbar. Ich wohne seit circa 15 Jahren in der Südsteiermark, fahre wieder auch in der Nacht, zum Beispiel von diversen Bällen