Kleine Zeitung Steiermark

Der Gipfelstür­mer

Der Brucker Alois Grubmüller (84) bestieg kürzlich zum 1000. Mal das Brucker Rennfeld. Insgesamt hat er schon mehr als drei Millionen Höhenmeter bewältigt.

- Franz Pototschni­g

Die Berge liebte Alois Grubmüller schon in seiner Jugend, die er als viertes von sieben Kindern in Fladnitz an der Teichalm verbrachte. Es begann mit Wanderunge­n auf den Hochlantsc­h. Als er mit 15 Jahren zur Papiermach­erlehre in die Mürztaler Papierfabr­ik nach Bruck übersiedel­te, lernte er durch einen Arbeitskol­legen so richtig das Berggehen und Klettern kennen. „Ich kaufte mir damals die Österreich-Karte 1:50.000 und zeichnete alle Gipfel ein, auf denen ich war. Die war bald vollgekrit­zelt, also nahm ich mir vor, alle steirische­n Zweitausen­der, die einen Namen haben, zu besteigen.“, sagt der Brucker. Das sind in Summe 682 Gipfel, im Jahr 1983 hatte er das Projekt abgeschlos­sen.

Doch da hatte Grubmüller seinen Gipfel-Horizont längst erweitert, er widmete sich den wichtigste­n Dreitausen­dern Österreich­s, und im Urlaub ging es oft in die Schweiz, wo er sich die Viertausen­der vornahm: „54 Gipfel mit über 4000

Metern habe ich dort bestiegen, zum Teil waren das sehr schwierige Touren.“In seinem langen Bergsteige­rleben stand er schließlic­h 372 Mal auf dem Gipfel eines Dreitausen­ders. „Insgesamt war ich 5254 Mal auf einem Gipfel. Ich habe alles mitgeschri­eben und dokumentie­rt. Und ich habe mehr als drei Millionen Höhenmeter bewältigt“, zieht der 84-Jährige durchaus stolz Bilanz. m Alltag mussten die Berge der näheren Umgebung herhalten: „Am Hochschwab war ich 147 Mal“, erzählt er. Das ging sich an Arbeitstag­en aus: „Bei Nachmittag­sschicht ging ich in aller Früh auf den Hochschwab, war um 10 Uhr wieder zurück, schwamm dann noch im Schwimmbad meine Längen, ging heim essen und um halb zwei Uhr in die Arbeit“, erzählt er.

Aber was sagte die Frau dazu? Und die drei Kinder? „Meine erste Frau ging nur zweimal mit, unsere Kinder schon. Und jetzt habe ich zwei Enkelsöhne, die treten richtig

Iin meine Fußstapfen.“Obwohl seine Frau die Leidenscha­ft für die Berge nicht teilte, hielt die erste Ehe 25 Jahre lang. Jetzt ist er schon 34 Jahre mit seiner zweiten Frau verheirate­t: „Ihr habe ich gleich gesagt, dass mir die Berge wichtig sind“, lacht er. ein Lieblingsb­erg ist der Hochschwab, am häufigsten war er auf dem Brucker Hausberg, dem Rennfeld mit 1619 Metern Seehöhe. Kürzlich wurde er dort vom Alpenverei­n und den Hüttenwirt­en für seinen 1000. Gipfelsieg geehrt. Allein das sind schon eine Million Höhenmeter. Dennoch bleibt Alois Grubmüller daneben noch Zeit für anderes: „Ich male, singe in zwei Chören, schreibe Gedichte und spiele Schach. Das hält mich geistig fit.“Und die Berge? „Mit 77 habe ich mit den Skitouren aufgehört. Bergsteige­n werde ich aber, solange es geht. Nur die weiten Autofahrte­n zu den Bergen mag ich nicht mehr so wie früher.“

S

Diözesanbi­schof Wilhelm Krautwasch­l hat am Samstag Claudiu Budau zum neuen Domherren und Herbert Messner zum Ehrendomhe­rren ernannt. Messner ist Redaktions­leiter des Sonntagsbl­attes und Pfarrer in Puntigam, Budau leitet den Seelsorger­aum Kaiserwald.

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PETER PRATTES Für seinen 1000. Gipfelsieg wurde Alois Grubmüller vom Alpenverei­n und den Hüttenwirt­en geehrt
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NEUHOLD/SONNTAGSBL­ATT

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