„Man muss auch etwas Vernünftiges schreiben“
Der Klimaforscher Hans von Storch widmet sich als Donaldist Entenhausen :S ein neues Buc her gründet die Rolle Donald Ducks für unseren Alltag.
Wir erfahren in Ihrem Buch, dass Entenhausen die Axis Mundi darstellt, also die Weltachse. Dieses Idyll wird ständig vom Chaos bedroht. Im Zentrum des Chaos steht Donald Duck, den Sie als nicht gerade sympathischen Erpel beschreiben, der es aber zu grenzenloser Popularität brachte: Könnte man einen Charakter wie Donald heute noch einmal erfinden?
HANS VON STORCH: Zunächst muss ich mich dagegen verwehren, dass es eine Erfindung ist. Das sind Berichte aus einer realen Welt, die für uns nicht erreichbar ist. Aber ich würde sagen, dass es wohl schwierig ist, so jemanden heutzutage ins Zentrum der Berichterstattung zu stellen. Da würde es ein Geschrei geben. Die Berichte von Carl Barks, der ja der kanonische Berichterstatter ist, haben auch rassistische Stereotype bedient. Wir sehen heute auch, dass ein Teil der von Frau Erika Fuchs übersetzten Texte verändert wird. So hat zum Beispiel Fridolin Freudenfett einen neuen Namen bekommen. Der Verlag nimmt an der Sprache also Korrekturen vor.
Entenhausen ist also real?
Ja, natürlich.
Das weiß man einfach.
Und wie reagieren darauf?
Menschen
Vernünftige Menschen, die als Kinder ordentlich donaldisiert wurden, die reagieren verständig. Es gibt aber Feinde des Donaldismus, die Anti-Donaldisten. Wie zum Beispiel die deutschen Hausfrauen der früheren Zeit oder die Deutschlehrer. Es gibt einen Dokumentarfilm, in dem man sieht, wie deutsche Hausfrauen Donald-Hefte beschlagnahmen und es als Wischpapier benutzen. Da sind üble Dinge passiert, die zu traumatischen Erfahrungen geführt haben.
Donald Duck: ewiger Verlierer, Choleriker, nicht verlässlich und faul, gezeichnet als lichtes Beispiel des Versagens. Lieben wir