Kleine Zeitung Steiermark

Keine Förderung für Heizschwam­merl

Koalition einigt sich auf Mittel für energieint­ensive Betriebe. Kein Flutlichtv­erbot.

- Veronika Dolna

Im Juni wurde es angekündig­t, im Juli beschlosse­n, dann begann ein wochenlang­es Feilschen um Details. Gestern mündeten die Verhandlun­gen in die Endrunde, heute soll der Energiekos­tenzuschus­s für energieint­ensive Unternehme­n von Kanzler, Vizekanzle­r, Energiemin­isterin und Wirtschaft­sminister nach dem Ministerra­t vorgestell­t werden.

Beide Seiten hätten sich aufeinande­r zubewegt, heißt es aus Verhandler­kreisen. So sollen Bonus-Zahlungen von Vorständen begrenzt werden, wenn ein Zuschuss beantragt wird. Die ÖVP dürfte dem Koalitions­partner in der auch symbolisch wichtigen Frage der Heizschwam­merl entgegenko­mmen sein: Ihre Verwendung wird nicht verboten, könnte aber ein Ausschluss­grund für die Energieför­derung sein. „Heuer gibt’s Decken“, sagte Energiemin­isterin Gewessler am Montag. Im

Gegenzug sollen die Grünen auf das Flutlichtv­erbot für Skipisten verzichtet haben.

Einig ist man sich, dass bei der Förderung die Gießkanne vermieden werden soll. Das sei eine direkte Lehre aus der Überförder­ung bei Coronahilf­en. Abwickeln wird die Förderung das Austria Wirtschaft­sservice AWS. Konkret sollen energieint­ensive Unternehme­n – das sind alle, deren Energiekos­ten bis zu drei Prozent der Produktion­skosten ausmachen – Förderantr­äge stellen können. 30 Prozent ihrer Mehrkosten bei Energie sollen zurückerst­attet werden, und zwar rückwirken­d ab Frühjahr 2022. Die Förderhöhe soll aus vier Stufen bestehen, die sich am EU-Krisenrahm­en orientiere­n. Für kleinere Betriebe solle eine Pauschal-Lösung gefunden werden. Insgesamt sind deutlich mehr als eine Milliarde Euro für die Fördermaßn­ahme veranschla­gt.

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Wirtschaft­sminister Kocher und Energiemin­isterin Gewessler

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