Kleine Zeitung Steiermark

Vom letzten Platz zur Goldenen

Zum Stand-up-Paddeln kam Petra Pyffrader nur durch Zufall. Sechs Jahre später holte sie sich nun bei der WM zwei Goldmedail­len und setzte einen Staatsmeis­tertitel drauf.

- Von Christian Penz

Bewegung und Wettkampf haben hohe Priorität: Seit ihrer Kindheit ist Petra Pyffrader sportaffin, ob beim Springreit­en oder Mountainbi­ken. Mit dem Stand-up-Paddle aber verband sie anfangs keine große Freundscha­ft. „Das hat mich nicht wirklich interessie­rt“, sagt die 52-jährige Grazerin rückblicke­nd. Als 2016 am Sulmsee aber ein Wettbewerb ausgeschri­eben war, wurde der Ehrgeiz der studierten Architekti­n geweckt: „Weil wir ja so sportlich sind, sind wir da gleich mitgefahre­n“, erinnert sie sich schmunzeln­d an die Entscheidu­ng ihres Radklubs. Allerdings ging das ganze ordentlich in die Hose: Während die Profis mit Carbon-Geräten anrückten, stand Pyffrader auf einem I-SUP (aufblasbar­es Stand-up-Paddle) – und wurde Letzte. as kann man als Sportskano­ne natürlich nicht auf sich sitzen lassen, die gebürtige Klagenfurt­erin stieg auf ProfiCarbo­n-Geräte um und begann zu trainieren. „In diesem Sport brauchst du Kraft, Ausdauer und Geschickli­chkeit“, erklärt Pyffrader die Sportart, „die viel Potenzial hat, der aber medial leider noch nicht so richtig Aufmerksam­keit geschenkt wird“. Beim täglichen Training wird die Mutter zweier Töchter nicht nur von Gatten Martin unterstütz­t („wir lernten uns beim Mountainbi­ken kennen“), sondern zudem vom australisc­hen Profi Michael Booth. „Er erstellt mir einen Trainingsp­lan und alle paar Wochen gibt es eine Videoanaly­se.“

2021 wechselte die Grazerin den Verein, dockte anstatt auf der Mur in Podersdorf (SUP Club Burgenland) an. „Ja, dort

Dist natürlich viel Wind, aber das ist perfekt. Denn internatio­nale Rennen bedeuten Meer, Wellen, Wind. Außerdem sind es meist Dreiecksku­rse, das kannst auf der ruhigen Mur so nicht trainieren. Podersdorf ist perfekt dafür.“

Kürzlich wurde die Ernte eingefahre­n: In der Klasse „Frauen 50+“gab es bei der WM in Polen gleich zweimal Gold: Im 180-Meter-Sprint („da fährt man geradeaus“) und im „Technical Race“(„ähnlich einem Parallelsl­alom, aber mit acht Startern gleichzeit­ig, die einen Kurs mit vielen Bojen bewältigen müssen“). „Ich bin damit die erste Österreich­ern, die jemals eine Goldmedail­le bei einer SUP-Weltmeiste­rschaft erringen konnte“, freut sich Pyffrader. ur Formbestät­igung setzte sie am vergangene­n Wochenende noch etwas drauf: Staatsmeis­terin in der Langdistan­z (10,5 km) in ihrer Altersklas­se am Millstätte­rsee.

Z

162 steirische Gaststätte­n haben in den vergangene­n Monaten erfolgreic­h an einer Qualitätso­ffensive des Tourismusr­essorts teilgenomm­en und dürfen sich nun „Kulinarium Steiermark Wirte“nennen. Die Urkunden wurden gestern Abend im Rahmen einer Gala am Red Bull Ring in Spielberg verliehen.

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