Lafnitz kehrt der 2. Liga den Rücken
Noch ist es nicht amtlich. Aber vieles deutet daraufhin, dass sich die Oststeirer freiwillig aus der 2. Liga verabschieden und nur noch in der Landesliga weiterspielen.
Der Werdegang des SV Lafnitz ist eine Erfolgsgeschichte. In den vergangenen 14 Saisonen feierte der oststeirische Verein nicht weniger als vier Meistertitel. Das bedeutete vier Aufstiege. Das bedeutete aber auch: Mit jedem Sprung in die nächsthöhere Liga brauchte es mehr Wirtschaftskraft. Obmann Bernhard Loidl persönlich sowie die Sponsorentätigkeit mit seinem Unternehmen Licht-Loidl waren Garant für eine massive finanzielle Unterstützung. „Bei uns hat jeder Spieler immer pünktlich sein Geld bekommen“, sagt Sportdirektor Hermann Kopitsch.
am Samstag wurde über die Neuausrichtung der Klubs diskutiert und abgestimmt. Loidl wird seine Tätigkeit als Obmann im Jahr 2024 beenden. Seine Entscheidung hat unmittelbare Folgen. „Derzeit sieht es danach aus, dass wir um keine Lizenz für die 2. Liga ansuchen werden“, sagt Kopitsch und erklärt: „Mit der Unterstützung von 180.000 Euro von der Bundesliga können wir in der derzeitigen Konstellation mit zwei Mannschaften (Anmerkung: 2. Liga, Landesliga) einfach nicht weitermachen. Wir würden mehr Sponsoren brauchen.“
Kopitsch und eine vierköpfige Abordnung des Lafnitzer Vorstandes haben heute um 10.30 Uhr einen Termin beim Steirischen Fußballverband. Die Oststeirer wollen sich machbare Szenarien anschauen, wie der Ausstieg aus der 2. Liga vollzogen werden kann. Den Statuten zufolge würde der SV Lafnitz in die Regionalliga Mitte absteigen. „Wir wollen aber nicht in der Regionalliga spielen, wir wollen in der Landesliga mit unserer LandesligaMannschaft weitermachen“, erklärt Kopitsch.
Eine Teilnahme an der Regionalliga wäre nur dann denkbar, wenn Hartberg „zugreift“und die Lafnitzer als Amateure des
mit entsprechenden Bundesliga-Verträgen kostenlos auf dem Transfermarkt zu haben. Das bestätigte auch der Vorstand der Fußballer-Gewerkschaft (Vdf), Gernot Zirngast: „Wenn im Vertrag eindeutig steht, dass ein Kontrakt nur für die Bundesliga Gültigkeit hat, dann ist das auch so. Wenn nicht, dann gilt er für jede andere Liga.“
Loidl ist bis ins Jahr 2024 gewählt und wird – wie man hört – seine Periode auch fertig machen. Aufgrund der beruflichen Belastungen ist dann aber definitiv Schluss als Lafnitz-Boss. Die Oststeirer suchen aber schon jetzt einen Nachfolger. „Bernhard hat es all die Jahre hervorragend gemacht und wird den Klub ordentlich übergeben. Der Verein ist schuldenfrei. Wir denken, dass wir in der Landesliga leichter einen neuen Obmann finden als in der 2. Liga“, sagt Kopitsch.