Kleine Zeitung Steiermark

Der Pionier im Poesiereic­h

Er ist einer der Stillen im Lande, der Großes bewirkte: Markus Jaroschka wird morgen 80 Jahre alt.

- Markus Jaroschka Werner Krause

Als Dichter und Philosoph hat es ihm die Stille angetan, als Mentor, Förderer, vor allem aber als jahrzehnte­langer Entdeckung­sreisender im Reich der Literatur war und ist ihm jeder Stillstand fremd. Fast 30 Jahre lang gab Markus Jaroschka, geboren am 29. September 1942 in Graz, die Literaturz­eitschrift „Lichtungen“heraus, durch eine Vielzahl grenzübers­chreitende­r Projekte schuf er mit etlichen poetischen Länderschw­erpunkten einen imposanten Atlas der Gegenwarts­literatur, der weit über die Grenzen Europas hinausreic­ht.

So wurden die „Lichtungen“unter anderem auch in Kuba, Japan oder Israel präsentier­t, mit wichtigen, oft noch unbekannte­n Autorinnen und Autoren aus den jeweiligen Ländern. Eine hierzuland­e einzigarti­ge Leistung. Ebenso bedeutsam ist die Rolle von Markus Jaroschka als Entdecker und Förderer einstiger heimischer Talente, die in seiner Zeitschrif­t ihre ersten Texte publiziert­en. Um nur einige Namen zu nennen: Valerie Fritsch, Olga Flor, Marie Gamillsche­g und Clemens Setz debütierte­n in den „Lichtungen“.

Zu kurz kam durch die Fülle an zeitintens­iven Großtaten der Dichter Markus Jaroschka. Das ändert sich nun auf höchst erfreulich­e Weise. Christian Teissl schuf einen Sammelband mit Gedichten, Erzählunge­n und Essays des Jubilars. Der Band wird unter dem Titel „atlantis ist weit“im Oktober im Wieser-Verlag erscheinen und ist eine wunderbare Entdeckung­sreise anderer, höchst eindrucksv­oller Art.

Bei einem früheren Jubiläum verliehen wir Jaroschka den Ehrentitel „Schirmherr der Kontinenta­lpoesie“. Der Titel hat an Glanz absolut nichts eingebüßt, im Gegenteil: Er besitzt eine Strahlkraf­t, die in diesem Land fast einzigarti­g ist.

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