„Die Gefahrenpotenziale europaweit neu bewerten“
Vollständiger Schutz von Infrastruktur sei nicht möglich.
Er wolle „weder beschönigen noch aufschrecken“, sagt Alfons Haber, Vorstand der E-Control, zum mutmaßlichen Anschlag auf die zwei Nord-Stream-Röhren. Es gebe derzeit keinerlei Anzeichen für weitere Einschränkungen.
Allerdings mahnt
Haber, müsse man „achtsamer mit unserer Infrastruktur sein“, diese laufend beobachten sowie Bewertungen von Gefahrenpotenzialen für die Gasinfrastrukturversorgung „europaweit neu durchführen“. Dabei gehe es darum, zu welchen Szenarien es durch Ausfälle kommen kann.
In Österreich werde „alles unternommen, um unsere Anlagen nach besten technischen Möglichkeiten zu schützen“, sagt Haber. Aber: „Ein vollständiger Schutz der Infrastruktur ist in Europa nicht möglich.“
Das Gefahrenpotenzial für den Kontinent sei größer geworden, erklärt Haber, für Österreich sieht er jedoch kein erhöhtes Risiko. Man schaue seit Monaten „akribisch“auf die Gasleitungen, die für die Versorgung wichtig sind und durch die Ukraine verlaufen. „Wir sehen, dass kleinere Störungen rasch beseitigt wurden und die Versorgung stabil ist.“
Die Gasversorgung sei aus heutiger Sicht im Winter weitestgehend gesichert, so Haber. Aktuell sind 78 Prozent des Jahresverbrauchs in Österreich eingespeichert. In Summe sei das „ein sehr gutes Zeichen“.