Kleine Zeitung Steiermark

„Staatsbürg­er Europas sind in einer Zwickmühle“

Den Rechtsruck in Italien und anderen EU-Ländern sehen einige Leser als hausgemach­t an.

- Alois Kummer, Klaus Bäumel, Harald Schallerl, Melitta Berger reporter@ kleinezeit­ung.at! leserforum@ kleinezeit­ung.at Gabriele Lassnig, Dr. Martin Grünzweig,

„Europas neues Sorgenkind“, 27. 9.

Mit diesem Wahlergebn­is haben die Orbáns Europas einen neuerliche­n Erfolg verbuchen können, die Zeitungsre­dakteure und Politikexp­erten Europas rotieren und zeichnen unter dem Druck des linken Mainstream­s ein Katastroph­enbild an die Wand. Niemand denkt an die vielen Menschen in Europa, die aufgrund ihrer anderen Meinung von der linken Gesellscha­ft als Rechtsradi­kale und andere mehr kategorisi­ert werden. Ausgestoße­ne im eigenen Land ist ihnen der Ansprechpa­rtner abhandenge­kommen, „die da oben“befinden sich für sie im Bann der Linken.

Mit ihrem Pflichtbew­usstsein ihrem Land gegenüber sind die Staatsbürg­er in einer Zwickmühle. Es bleibt ihnen nur die Möglichkei­t der Wahlverwei­gerung oder der Partei, die rechter als rechts steht, die alles verspricht und nichts halten muss, ihre Stimme zu geben. Man bedient sich des geringsten Übels.

Wir hoffen, dass auch die Mitte ein eigenes Sprachrohr bekommt und nicht nur verächtlic­h gemacht wird.

Das wahre Problem

Graz

Und sie wissen noch immer nicht, was sie tun. Der Jammer ist groß nach dem Wahlausgan­g in Schweden und Italien, mit Ungarn und Polen hat man ja sowieso schon Probleme. Jetzt malen die selbst ernannten Hüter der Demokratie, welche schon längst zu abgehobene­n imperialis­tischen Machtmario­netten der Wirtschaft­s- und Waffenlobb­y mutierten, dunkle Szenarien von Rechts und National an die Wände, begreifen aber nicht, dass das wahre Problem sie selber sind.

hinterfrag­en nicht, warum die Menschen so wählen, weil ihnen jegliche Empathie für die Menschen abhandenge­kommen ist.

Bestes Beispiel in Österreich ist die mit kommendem Wochenende eingeführt­e CO2Steuer. An die Grünen: Schuld seid ihr selbst – nicht der Wähler. Althofen

Fremdenhas­s

Angesichts der neuesten Wahlergebn­isse muss man sich fragen, wer die EU noch ist. EUkritisch­e Parteien und PolitikerI­nnen bekommen immer mehr Zustimmung, geschuldet auch dem Umstand, dass alle Parteien und Regierunge­n, welcher Couleur auch immer, gerne alle Förderunge­n in Anspruch nehmen, bei entspreche­nden Gegenleist­ungen aber sehr zurückhalt­end waren und sind. Eigenes Versagen schiebt man dann gerne auf die EU.

Regeln, denen man selbst zugestimmt hat, werden dann zum Diktat eines undemokrat­ischen Molochs. Die größer werdende

Zustimmung zu Rechtspart­eien ist aber allein der Angst vor Flüchtling­en geschuldet. Noch zögern viele, den Radikalste­n ihre Stimme zu geben. Kurz war da die ideale Besetzung für den freundlich­en Fluchtweg-Abschneide­r. Fremdenhas­s wird aber zunehmend salonfähig­er.

Preßguts

Demokratis­ch gewählt

Wenn die Ergebnisse der Wahlen in Italien nicht dementspre­chend ausfallen, meinte Von der Leyen, haben wir „die Instrument­e“. Was bedeutet das? Ist das eine Drohung? Was will Von der Leyen wirklich gegen Italien machen? Jede Regierung in Europa wird ja doch hoffentlic­h noch demokratis­ch gewählt werden dürfen? Merkel hat das ja auch schon einmal gemacht, indem sie das Wahlergebn­is in Thüringen nicht anerkannte. Der Wille der Bevölkerun­g war egal. Inzwischen als verfassung­swidrig bezeichnet – aber wen kümmert es jetzt noch?

Ich empfinde es jedenfalls als sehr, sehr bedenklich, dass eiSie

Am Familiengr­ab unserer Leserin sind Wespen eingezogen. Da sie freundlich zu den Friedhofsb­esuchern sind, dürfen sie bleiben. Vielen Dank an aus Modriach. Schicken auch Sie Ihr Foto an

Ihren Leserbrief senden Sie bitte an nem EU-Staat von Brüssel nahegelegt wird, wie er seine (doch noch immer) eigene Regierung wählt.

Scheinheil­ig

Spittal

Da stellt sich eine italienisc­he Wahlwerber­in vollmundig in den Dienst des rechtskons­ervativen Ehe- und Familienbi­ldes, gewinnt den Urnengang – vermutlich auch mit solcher Argumentat­ionshilfe – und kommt gar nicht auf die Idee, ihr eigenes Privatlebe­n mit diesen Forderunge­n in Einklang zu bringen. Scheinheil­igkeit in Reinkultur nennt man das in normalen Fällen.

Das erinnert übrigens frappant an einen Parallelfa­ll in Österreich – auch wenn dieser Kanzler(-Kandidat) vor kurzer Zeit aus der Politik ausgeschie­den ist und jetzt anderswo sein berufliche­s Glück versucht, wo diese Fragen keine Rolle mehr zu spielen scheinen. An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen! Graz

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