Reisen durch Raum und Zeit
hat sie entkernt, die Gehäuse in Bronze nachgebildet. Es ist in Skulpturen gegossene Zeit, die sich hier im Kunstverein neu entfaltet. Unweit davon wurde ein anderes Raum-Zeitgeschehen bildlich festgehalten: Wie Kardiogramme überlagern sich die Ornamente der Stahlrahmen von Wohnungstüren in Nikosia. Es ist ein bildlich lautstarker Herzschlag eines fremden Ortes, der anderswo weitergeführt wird. Maria Toumazou, sie hat ihre ganz eigene Zeitrechnung erschaffen.
Susanne Rakowitz „Rhythm, Citizen“,
Bis 11. Dezember, Grazer Kunstverein, Burggasse 4. grazerkunstverein.org
zehn Minuten muss er fertig sein, beschallt wird mit Helene Fischer, schreiben muss er mit der Hand – einen Prosatext. Die Uhr läuft, Helene schlagert, Höfler schreibt. Draußen vor dem Kammerl sitzt der Auftraggeber und beobachtet alles. Sobald Höflers Text fertig ist, wird er bewertet. Daumen rauf oder Daumen runter? In diesem Fall: Daumen rauf. Ein entsprechendes Pickerl landet dann auf der „Wall of Fame/Shame“.
„Indem wir die Zwänge übertreiben und das idyllische Bild der abgeschiedenen Dichterklause konterkarieren, wollen wir die Zwänge, die im Literaturbetrieb, aber natürlich auch in vielen anderen Bereichen herrschen, sichtbar machen“, erklärt „manuskripte“-Herausgeber Andreas Unterweger das Konzept der Aktion.
Immer mehr Besucher finden sich ein und füllen „Menükarten“aus. Drinnen sitzen die Literaten, die die Aufträge erfüllen müssen – selbstverständlich ganz zwanglos.
„zwangLos“: Die Aktion findet heute von 16 bis 19 Uhr in der Sackstraße 17 noch einmal statt. www.manuskripte.at