Das erste Ziel im zweiten Teil der Karriere ist definiert
Dominic Thiem will noch heuer zurück in die Top 100 der Weltrangliste. Punkte dafür will er in Wien sammeln.
Nein, das Jahr 2022 lief für Dominic Thiem nicht nur nach Wunsch. Das Comeback nach der langwierigen Handverletzung gestaltete sich schwieriger als vermutet, doch die Formkurve zeigte zuletzt doch stetig nach oben und auch im Ranking ging es bergauf. Der 29-Jährige kämpfte sich seit Juni von Position 352 der Weltrangliste auf 173 und hat diesbezüglich noch ein großes Ziel für heuer: die Rückkehr in die Top 100.
In Gijon, Antwerpen und Wien sollen für dieses Unterfangen möglichst viele Punkte gesammelt werden, doch vor allem beim Heimturnier könnte sich das schwierig gestalten. Die Erste Bank Open in der Wiener Stadthalle (22. bis 30. Oktober) samt Nebenschauplatz Heumarkt lockt nicht weniger als sieben Spieler aus den Top 12 bzw. fünf Top-Ten-Stars in die Bundeshauptstadt. Daniil Medwedew führt die Liste vor Stefanos Tsitsipas und Cameron Norrie an, aber auch Andrej Rublew, Jannik Sinner,
Hubert Hurkacz, Taylor Fritz oder Matteo Berrettini haben ihr Kommen angekündigt. Turnierdirektor Herwig Straka, der darüber hinaus noch auf einen Anruf von Novak Djokovic hofft, hat ein Teilnehmerfeld zusammengestellt, das auch Thiem beeindruckt: „Wenn ich die Liste sehe, ist es sensationell stark. Es ist jedes Jahr besser geworden“, sagte der Sieger von 2019, der in Wien zum letzten Mal sein „geschütztes Ranking“nutzt.
Sollte die ehemalige Nummer drei der Welt danach im Ranking noch immer dreistellig sein, könnte sich Thiems Saison verlängern: „Die Top 100 sind ein großes Ziel von mir, das habe ich vor Augen. Wenn es realistisch ist, dass ich es mit zwei oder drei Challengern noch erreichen kann, dann hänge ich sicher noch was an.“
Thiem befindet sich nach eigener Definition im zweiten Teil seiner Karriere. Teil eins hat mit dem Sieg bei den US Open geendet. Dass nach dem ersten Major-Sieg alles nur noch eine Draufgabe ist, sei ein falscher Weg gewesen, gesteht Thiem. „Das ist für einen Sportler die falsche Herangehensweise und Denkweise. Wenn eine gewisse Zufriedenheit da ist, ist das nicht zielführend. Ich habe jetzt eh genug Zeit gehabt, deshalb ist es für mich so, dass ich es in den Teil eins der Karriere und Teil zwei unterteile. Teil eins war sensationell, aber im Teil zwei muss ich noch vieles beweisen.“