Der wirklich sinnlose Konsum
Verein „Land schafft Leben“, Schladming
Jeder von uns kauft Dinge, die er eigentlich nicht braucht, aber eben gerne haben möchte. Etwa einen schönen neuen Pullover, obwohl man schon mehr als genügend Pullover besitzt. Über die Sinnhaftigkeit solcher Käufe lässt sich streiten – Stichwort Wegwerfgesellschaft. Doch bevor wir darüber diskutieren, sollten wir über jene Dinge sprechen, die wir kaufen, obwohl wir sie scheinbar weder brauchen noch wollen und viel zu wenig wertschätzen.
Die Rede ist von Lebensmitteln: Jedes Jahr kauft jede und jeder von uns durchschnittlich 60 Kilogramm Lebensmittel, nur um sie dann in den Müll zu werfen, obwohl sie eigentlich noch genießbar gewesen wären. Dabei ist es nicht nur schade um die Lebensmittel an sich, sondern vor allen um die Ressourcen, die für deren Produktion, Verpackung und Transport aufgewendet worden sind. Für all diese Schritte wird unsere Umwelt völlig umsonst belastet.
Das Ausmaß der Umweltbelastung durch weggeworfene Lebensmittel ist gewaltig: Auf deren Weg entlang der Wertschöpfungskette verursachen diese bis zu zehn Pro
zent der weltweit produzierten Treibhausgase. Das bedeutet: Rund zehn Prozent der Emissionen entstehen umsonst, da diese Lebensmittel noch nicht einmal auf unserem Teller landen. Wäre der Lebensmittelabfall ein eigener Staat, hätte er nach China und den USA den drittgrößten Treibhausgasausstoß weltweit. In Zeiten, die nicht nur von einer Klima-, sondern nun auch von einer Energiekrise geprägt sind, ist dieser sinnlose Ressourcenverbrauch doch eigentlich reiner Wahnsinn. ahnsinn ist übrigens auch, wie viel Geld wir damit verschwenden: Die Lebensmittel, die ein durchschnittlicher Haushalt pro Jahr wegwirft, haben einen Warenwert von 800 Euro. Wir werden in Anbetracht der ökologischen – und im Übrigen auch wirtschaftlichen – Lage nicht umhinkommen, Ressourcen zu sparen. Die meisten von uns werden sich dafür in irgendeiner Art einschränken müssen. Doch bevor wir das tun, sollten wir beginnen, den wirklich sinnlosen Konsum einfach sein zu lassen. Es tut keinem weh, wenn Lebensmittel nicht im Müll landen. Aber die Umwelt wird es uns danken.
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2Schwellen, bei deren Überschreiten sich die Erhitzung stark beschleunigt.