„Ich habe mich nie als Star gefühlt!“
Die Schauspielerin Heidelinde Weis gewährt in ihrer Autobiografie Einblicke in ein bewegtes Künstler-Leben.
Diese zwei Sätze haben mein Leben begleitet“, erzählt die auch mit 82 noch mädchenhafte Schauspielerin beim Gespräch in ihrem Penthouse in Villach: „Das Beste kommt noch“und „Du kannst das!“Denn eigentlich hat sie sich nie viel zugetraut. „Ich war ein rundlicher, nicht besonders hübscher, knapp 15-jähriger Teenager.“
für’s Theater wurde geweckt, als die Schülerin mit einer Wanderbühne von Schule zu Schule und von Aufführung zu Aufführung fuhr. Bis die Zeit reif war für die Aufnahmeprüfung am Wiener Reinhardt-Seminar. Neben Erika Pluhar und Senta Berger, Dany Sigel, Klaus Wildbolz und Nikolaus Paryla war sie eine der wenigen, die aufgenommen wurde.
Die legendäre Komödiantin und Schauspiellehrerin Susi Nicoletti war eine ihrer Förderinnen: „Ich war ja nicht geeignet für schöne Menschen, meinte Susi. Damit hatte sie flüchtig besehen sogar recht, ich war mehr ein Schattenmädchen. Und Schattenmädchen habe ich sehr viele gespielt. Ich konnte aber, wenn jemand an mich geglaubt hat, aus diesem Schatten heraustreten, zu den Schönen auf die Son
zeugin! Über Berlin, wo Weis den Bau der Berliner Mauer miterlebte, und Köln ging es schließlich nach Düsseldorf, wo Duna sein eigenes Theater aufbaute. München war die nächste jahrzehntelange Station des Theaterpaares. Und für die 1,59 Meter kleine Kärntnerin begann mit dem Film „Die Tote von Beverly Hills“bald „die wichtigste Zeit meiner Karriere“.
einer längeren Krankheitsphase begann Weis, ermutigt von Werner Schneyder und Dieter Hildebrandt, eigene Liedtexte zu schreiben – „böse Texte, in denen ich auf die Männer losgegangen bin!“, stellt sie fest. Mit ihrer ersten LP „So singe ich“wurde sie 1979 gleich zur Künstlerin des Jahres gewählt und bekam den „Deutschen Schallplattenpreis“. Es folgten noch zwei weitere Platten und ein erfolgreiches Kabarettprogramm, dann beendete Weis diesen künstlerischen Ausflug wieder.
Zehn Jahre lang pflegte sie ihren schwer kranken Mann. Nach seinem Tod zog es sie zurück nach Kärnten, zur Familie. Als Freunde ihr zum 80er einen Sack mit Audiokassetten überreichten und sie zum Schreiben ihrer Biografie aufforderten, winkte sie zuerst ab. Doch dann sagte sie sich: „Du kannst das!“