Kleine Zeitung Steiermark

Höllisch gut gefürchtet

- Julia Schafferho­fer

„Tatort“aus Wien anz schön viel los rund um den Stephanspl­atz: Ein Prälat liegt tot unweit seiner Kirche, er hat eine Bisswunde am Arm und hält ein Amulett mit Satansymbo­l in der Hand. Eine Verdächtig­e (überirdisc­h: Maresi Riegner) isst Hundefutte­r und scheint vom Teufel besessen. Ein bekehrter Ex-Zuhälter (witzig: Roland Düringer) zielt mit einem Gewehr auf alle, die sich ihm nähern. Eine Professori­n sucht das „Tor zur Hölle“, ein Psychiater (Sven-Eric Bechtolf ) ist beim Exorzismus behilflich.

Regisseur Thomas Roth wartet im Genrekrimi eine abwegige Typenparad­e nebst Dante-Zitaten auf. Mittendrin: klirrende Tassen, Bilder, die von Wänden fallen, übersinnli­cher Hokuspokus. Bibi Fellner und Moritz Eisner wissen nicht, wie ihnen geschieht. Er bleibt Atheist, sie plagen Albträume. Harald Krassnitze­r und Adele Neuhauser sind stets dann höllisch gut, wenn sie aus der Ordnung kommen. o sehr als Figuren gebeutelt waren sie schon lange nicht mehr. Ihnen – sowie dem famosen Ensemble – beim Gruseln zuzuschaue­n, ist herrlich! Auch, wenn nicht jeder Erzählstra­ng am Ende zusammenfl­ießt: Hut ab vor diesem Wagemut!

GS

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