Sechs Herausforderer, aber kein Konkurrent
Eine Woche vor der Bundespräsidentenwahl ergeben die Umfragen ein eindeutiges Bild. Erstmals gibt es auch in Kärnten und der Steiermark weniger Wahlberechtigte – obwohl die Einwohnerzahl steigt.
Im Finale des Bundespräsidentenwahlkampfes warben die Kandidaten am Wochenende auf unterschiedlichste Arten um Stimmen: FPÖ-Kandidat Walter Rosenkranz schunkelte am Hartberger Oktoberfest. Der Anwalt Tassilo Wallentin verteilte in Wien Brennholz. Und Bundespräsident Alexander Van der Bellen ging mit seinem Amtsvorgänger, Heinz Fischer, zum Würstelstand.
Mehr Überraschungen wird die größte bundesweite Wahl des Jahres, die am Sonntag stattfindet, aller Voraussicht nach nicht bringen. Sämtliche Umfragen sehen Alexander Van der Bellen schon im ersten Wahlgang als Bundespräsidenten im Amt bestätigt. Je nach Umfrage liegt er zwischen 51 und 58 Prozent. Die aktuellste (eine OGMUmfrage unter 1700 repräsentativ ausgesuchten Wahlberechtigten im Auftrag des „Kurier“) sieht Van der Bellen bei 58 Prozent. Walter Rosenkranz kommt auf 16 Prozent, Tassilo Wallentin auf neun und und der frühere FPÖ-Politiker Gerald Grosz auf fünf Prozent. Dominik Wlazny bleibt ein urbanes Acht-Prozent-Phänomen. Dem MFG-Chef Michael Brunner werden drei Prozent prognostiziert, dem Unternehmer Heinrich Staudinger nur ein Prozent.
Eine Market-Umfrage für „Standard“diese Woche hatte etwas andere Werte. Van der Bellen lag bei 51 Prozent, Rosenkranz bei elf und Wlazny bei zehn Prozent. Wallentin kam in dieser Umfrage auf sieben,
Grosz und Brunner jeweils auf vier und Staudinger nur auf zwei Prozent der Stimmen.
Ihre Stimme abgeben können 6.363.479 Österreicherinnen und Österreicher – zum ersten Mal weniger als bei der letzten Hofburgwahl im Jahr 2016. Obwohl die Einwohnerzahl steigt, sind nämlich immer mehr Menschen, die in Österreich leben, keine Staatsbürger und daher nicht wahlberechtigt. Am größten ist das Minus in Wien, wo um fast 18.500 Stimmberechtigte weniger registriert sind als 2016. Die Steiermark registriert mit über 15.600 den zweitstärksten Rückgang Österreichs. In Kärnten sind es rund 6500.
Einen Rückgang dürfte es auch bei der Wahlbeteiligung geben. Sie wird bei rund 65 Prozent liegen, schätzt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer. Im Jahr 2016 gaben im ersten Wahlgang 68,5 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme ab.