Kleine Zeitung Steiermark

15 Northland-Filialen sperren für immer zu

- Dabei hatte Doch dann Manfred Neuper

Nur der Hauptstand­ort in Graz bleibt noch bestehen. Mehr als 60 der knapp 80 Beschäftig­ten sind davon betroffen.

Das war der schwierigs­te Tag meines Lebens und am meisten leidtut es mir für unsere herausrage­nden Mitarbeite­r“– Arno Pichler, Chef und Miteigentü­mer des Grazer Outdoor-Spezialist­en Northland zeigt sich im Gespräch mit der Kleinen Zeitung „zutiefst betroffen“. Dieser „schwierigs­te Tag“war der 22. Dezember. Kurz vor Weihnachte­n. Da hatte er den knapp 80 Beschäftig­ten der 15 noch verblieben­en Northland-Filialen bekannt gegeben, dass es mit dem Filialgesc­häft nicht mehr weitergeht, so Pichler, der damit einen Bericht des „Standard“bestätigt. Jetzt ist klar: Im Laufe des März werden sie zugesperrt.

man im Vorjahr eigentlich wieder Hoffnung geschöpft. Nach der Insolvenz im April des Vorjahres wurde im Juni der Sanierungs­plan angenommen. Von einst 22 Filialen konnten zunächst 17 gerettet werden, von etwas mehr als 100 Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn konnten an den verblieben­en Standorten knapp 80 weiterbesc­häftigt werden.

Zwar sei es im Sanierungs­verfahren teuer gekommen, aus bestehende­n Mietverträ­gen auszusteig­en, aber das sei notwendig gewesen. „Wir haben mit hoch motivierte­n Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­rn versucht, neu durchzusta­rten“. Der warme Herbst, die Inflation und die allgemeine Kaufzurück­haltung hätten sich zwar schon niedergesc­hlagen, „aber wir waren dennoch fast auf Plan in Richtung einer schwarzen Null“, sagt Pichler.

sei der 18. Dezember gekommen. „Da haben wir von unserem Energielie­feranten die neue Kostenvors­chreibung erhalten. Davor haben wir 108.000 Euro bezahlt, dann wären es plötzlich 900.000 Euro gewesen.“Da habe er gewusst: „Das geht sich nie mehr aus.“Pichler zog die Reißleine, informiert­e die Beschäftig­ten. Im Laufe des März sperren alle Filialen für immer zu – bis auf den Hauptverka­ufsstandor­t in der Grazer Elisabethi­nergasse, der soll jetzt erweitert und um zusätzlich­e Sportarten aufgewerte­t werden. „Wir wollen dort ein völlig neues Handelskon­zept aufziehen“, so Pichler und sieht hier zumindest einen kleinen perspektiv­ischen Lichtblick. Ganz allgemein sei die Lage im stationäre­n Handel aber „schlimm und belastend, wir haben heuer das 50-jährige Jubiläum unseres Familienun­ternehmens“.

2020, vor der Pandemie, waren bei Northland 200 Mitarbeite­r beschäftig­t. Damals gab es auch noch fast 30 Geschäfte in Österreich. Ende März bleibt nur noch eines übrig.

Pichler: „Der schwierigs­te Tag meines Lebens“

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