Neuer Rekord für Rehrl in Oberstdorf
144,5 Meter in Oberstdorf sind Schanzenrekord.
Heute im ChamonixSlalom hat Michael Matt die letzte Chance, sich für die WM zu qualifizieren. Ein Duo ist im Slalom gesetzt.
Die Suche nach dem formstärksten nordischen Kombinierer fällt aktuell leicht. Sehr leicht. Johannes Lamparter hat seit dem Jahreswechsel fünf Weltcup-Bewerbe gewonnen und zwei auf dem zweiten Rang beendet. Schlechter war der Tiroler nie, trägt seit seinem Sieg beim Nordic Triple in Seefeld auch das Gelbe Trikot des Führenden im Gesamtweltcup. Und in Oberstdorf hat Lamparter wieder einmal den provisorischen Sprungdurchgang für sich entschieden – der wichtig werden könnte. Denn die Wettervorhersage für Oberstdorf ist heute alles andere als stabil.
Und doch wurde nach dem provisorischen Sprungdurchgang in Deutschland nur über Franz-Josef Rehrl gesprochen. Hauchdünn mit einer Sekunde Rückstand auf Lamparter geht der 29-Jährige in die Loipe. Die eigentliche Sensation ist aber, dass der Ramsauer in Oberstdorf mit 144,5 Metern Schanzenrekord gesprungen ist. Den hielt bisher seit Dezember 2003 der norwegische Spezialspringer Sigurd Pettersen. Mario Seidl und Martin Fritz sprangen ebenfalls unter die besten zehn.
Bronze bei den Olympischen Spielen 2018 in Pyeongchang und Silber bei der alpinen Ski-WM 2019 in Åre. Jetzt muss Michael Matt im letzten Slalom vor der Weltmeisterschaft in Courchevel/ Méribel um einen Startplatz im österreichischen Slalom-Team kämpfen. Heute (9.30/12.30 Uhr, ORF 1 live) beim Slalom in Chamonix werden die Trainer den Fahrern noch einmal ganz genau auf die Skier schauen. Das Höchste der Gefühle war für Matt in dieser Saison bisher ein 15. Rang. Die Gründe dafür sind vielfältig: „Der Sommer war emotional sehr, sehr schwierig. Natürlich kann man das nicht einfach so wegschalten, das begleitet einen sicher noch länger“, sagt der Tiroler, dessen Vater im Sommer 2022 tödlich verunglückt war. Auch der Material-Wechsel im Dezember auf die Marke Augment, die der Van-Deer-Konzern im Juli aufgekauft hatte, ging sehr schnell und kurzfristig über die Bühne. Wenig verwunderlich, dass der Tiroler sich erst an das neue Material gewöhnen musste.
Norwegen-Ass Henrik Kristoffersen tut sich mit den neuen Skiern von Marcel Hirscher
noch immer. Rennsportleiter Marko Pfeiffer habe Matt auch erklärt, dass „die Tür nicht ganz zu“ist. „Wenn ich richtig schnell bin, habe ich es verdient, dass ich dabei bin, sonst eh nicht“, fügt der Vize-Weltmeister von 2019 hinzu.
Neben Doppel-Olympiasieger Johannes Strolz und Dominik Raschner sind auch noch Adrian Pertl und Fabio Gstrein im österreichischen WM-Aufgebot. Im WM-Quartett für den Spezialslalom gibt es aber nur noch zwei freie Plätze, weil Manuel Feller und Marco Schwarz gesetzt sind. Fabio Gstrein hat mit vier Top-Ten-Platzierungen in dieser Saison gute Karten.
„Es heißt Gas geben, um so weit vorne wie möglich anzuklopfen“, sagt der 25-Jährige. Adrian Pertl, der Vize-Weltmeister von Cortina 2021, hat in dieser Saison zwei neunte Plätze vorzuweisen. „Ich will mich noch einmal gut präsentieren, damit ich bei der WM in meiner Hauptdisziplin Slalom antreten kann“, sagt der Kärntner.