Liefering ist für Sturm nicht mehr gut genug
Warum Alex Prass mittlerweile nicht mehr von Liefering zu Sturm wechseln würde.
Das Gipfeltreffen in der Bundesliga steht am Sonntag in Salzburg an, wenn um 17 Uhr (ORF 1 & Sky live) der Serienmeister den SK Sturm empfängt. Es handelt sich um keinen Zufall, dass diese beiden Klubs Österreichs Fußball dominieren. Einer durchgängigen Philosophie sei Dank. Diese umfasst auch eine zweite Mannschaft in der 2. Liga, die es vor allem jüngeren Kadermitgliedern vereinfachen soll, den Sprung in die Bundesliga zu schaffen.
So sehr die BundesligaTeams aktuell auf der Erfolgswelle surfen, so schwierig sieht die Situation für die zweiten Teams aus. Sowohl Liefering als auch Aufsteiger Sturm II kämpfen heuer gegen den Abstieg. Was beide Mannschaften verbindet? „Viele Verletzte bei den Profis haben dazu geführt, dass wichtige Spieler ,unten‘ gefehlt haben“, sagt Sturms Geschäftsführer Andreas Schicker, der vom eingeschlagenen Weg, in der Winterpause etabliertere Akteure wie Christoph Lang (zu Ried verliehen), Vincent Trummer (zu Lafnitz) und Simon Nelson (zu Altach) abzugeben, überzeugt ist. „So haben wir Jüngeren wie Antonio Ilic, Konstantin Schopp oder Senad Mustafic die Chance gegeben, sie mehr gefordert. Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, wäre alles perfekt aufgegangen.“
Wie sehr sich Sturm weiterentwickelt hat, ist auch beim Scouting zu erkennen. Spieler von Liefering, denen der Durchbruch bei Salzburg nicht zugetraut wird – wie in jüngerer Vergangenheit Alexander Prass, Jusuf Gazibegovic oder David Affengruber –, stehen in Graz nicht mehr vorrangig auf dem Wunschzettel. „Unser Scouting ist nun eine Kategorie höher angesiedelt. Es ist unser Anspruch, potenzielle Nationalspieler zu holen. Wir haben uns nämlich so gut entwickelt, dass es nicht sicher wäre, ob wir den Transfer von einem Alexander Prass, der damals noch Zeit gebraucht hat, heute wieder so machen würden, weil das Niveau der Mannschaft mittlerweile viel höher ist“, verrät Schicker. „Von unserem Weg, junge Spieler zu entwickeln, weichen wir aber nicht ab.“
1 Für manche doch etwas überraschend haben Sie Donnerstagfrüh Ihr Karriereende bekannt gegeben – warum jetzt?
Ich habe 16 Jahre lang durchgehend gekämpft und in der Zeit 34 Profikämpfe bestritten – ich habe einfach das Gefühl, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Auch hat man in den letzten Kämpfen gesehen, dass vielleicht nicht mehr der letzte Biss vorhanden war – und die neue Generation, die jetzt nachgekommen ist, ist wahnsinnig stark. Dennoch kann ich zufrieden zurückblicken: Ich habe vielleicht nicht alles, aber fast alles erreicht.
2 Sie waren Welt- und Europameisterin – aber was war für Sie der Höhepunkt in Ihrer Karriere?
Das ist leicht: der Kampf um den WBO-Weltmeistertitel im Superfliegengewicht am 18. Jänner 2019 gegen Amanda Serrano in New York. Auch wenn der Kampf kurz war und ich verloren habe. Aber der Madison Square Garden ist die größtmögliche Bühne, das Mekka des Boxens, hier haben die wichtigsten Kämpfe der Geschichte stattgefunden – es war fantastisch, dort vor so vielen Menschen zu boxen.
3 Was planen Sie nun für Ihre Zukunft?
Ich war schon nebenbei im Management tätig und werde weiter versuchen, den Frauen-Boxsport bestmöglich zu fördern. Ich arbeite dafür auch an einem Event, aber dazu verrate ich erst später mehr. In den Boxring werde ich weiterhin steigen, aber halt nur noch, um mich fit zu halten.