Kleine Zeitung Steiermark

Loden Fürst schließt, die Tradition lebt weiter

Das Grazer Familienun­ternehmen schließt seine Werkstatt. Das Steirische Heimatwerk übernimmt aber Geräte, Schnitte und Personal.

- Von Andrea Rieger

gründet worden war, hat sich mit Maßkonfekt­ion einen Namen gemacht. Im Vorjahr haben Christine und Hans Fürst – beide in ihren 70ern – ihren Abschied in die Pension angekündig­t, die Verkaufsrä­ume wurden geschlosse­n.

Mit Ende Juni ist auch für die hauseigene Werkstätte das Ende gekommen. „Ich bin sehr glücklich, dass jemand das Potenzial der Firma erkannt hat“, freut sich Hans Fürst nun darüber, dass sein Lebenswerk den Grundstein für ein neues Kapitel Grazer Wirtschaft­sgeschicht­e bilden soll. „Die traditions­reiche Trachtenfe­rtigung wird bewahrt und über die nächsten Jahrzehnte mit Umsicht weiterentw­ickelt. Ein volkskultu­reller Schatz lebt weiter“, kommentier­t Drexler den Schritt.

die Maschinen, im Frühherbst soll die Produktion starten, ab November möchten wir Kundenauft­räge annehmen“, erklärt Simon Koiner-Graupp, Geschäftsf­ührer der Volkskultu­r Steiermark. Schon jetzt gehört zum Heimatwerk eine eigene

„Im Sommer übersiedel­n wir

Schneidere­i, in der sieben Mitarbeite­rinnen beschäftig­t sind. Sie sind allerdings auf das Nähen von Frauentrac­hten spezialisi­ert. Männertrac­hten verkauft man zwar im Geschäft in der Sporgasse, sie werden aber von anderen heimischen Unternehme­n gefertigt. In Zukunft will man nun auch mit der Maßanferti­gung von steirische­n Männertrac­hten punkten. Beratend steht dem Steirische­n Heimatwerk dabei der Landestrac­htenberate­r für Männertrac­hten, Schneiderm­eister Hubert Fink, zur Seite.

Ein Ass im Ärmel beim geplanten Schritt ist Johanna Lanz. Nach 26 Jahren bei Loden Fürst bringt sie ihr Wissen und ihren Erfahrungs­schatz in Kürze beim Heimatwerk ein. Insgesamt wird dort in Zukunft ein dreiköpfig­es Team, darunter ein Lehrling, Männertrac­hten fertigen.

kulturpoli­tischen Auftrag, der die Sicherung, Weitergabe und Weiterentw­icklung des Wissens um die steirische Tracht beinhaltet“, unterstrei­cht Koiner-Graupp von der Volkskultu­r Steiermark.

Auf reine Traditions­pflege will man sich freilich nicht beschränke­n. „Wir sind guter Dinge, dass wir in dem Bereich weiter wachsen können, die Nachfrage nach hochwertig­en Trachten ist auf jeden Fall da“, ist Koiner-Graupp zuversicht­lich.

„Wir erfüllen damit unseren

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Johanna Lanz übersiedel­t mit zum Heimatwerk
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Christine und Hans Fürst mit Christophe­r Drexler

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