Loden Fürst schließt, die Tradition lebt weiter
Das Grazer Familienunternehmen schließt seine Werkstatt. Das Steirische Heimatwerk übernimmt aber Geräte, Schnitte und Personal.
gründet worden war, hat sich mit Maßkonfektion einen Namen gemacht. Im Vorjahr haben Christine und Hans Fürst – beide in ihren 70ern – ihren Abschied in die Pension angekündigt, die Verkaufsräume wurden geschlossen.
Mit Ende Juni ist auch für die hauseigene Werkstätte das Ende gekommen. „Ich bin sehr glücklich, dass jemand das Potenzial der Firma erkannt hat“, freut sich Hans Fürst nun darüber, dass sein Lebenswerk den Grundstein für ein neues Kapitel Grazer Wirtschaftsgeschichte bilden soll. „Die traditionsreiche Trachtenfertigung wird bewahrt und über die nächsten Jahrzehnte mit Umsicht weiterentwickelt. Ein volkskultureller Schatz lebt weiter“, kommentiert Drexler den Schritt.
die Maschinen, im Frühherbst soll die Produktion starten, ab November möchten wir Kundenaufträge annehmen“, erklärt Simon Koiner-Graupp, Geschäftsführer der Volkskultur Steiermark. Schon jetzt gehört zum Heimatwerk eine eigene
„Im Sommer übersiedeln wir
Schneiderei, in der sieben Mitarbeiterinnen beschäftigt sind. Sie sind allerdings auf das Nähen von Frauentrachten spezialisiert. Männertrachten verkauft man zwar im Geschäft in der Sporgasse, sie werden aber von anderen heimischen Unternehmen gefertigt. In Zukunft will man nun auch mit der Maßanfertigung von steirischen Männertrachten punkten. Beratend steht dem Steirischen Heimatwerk dabei der Landestrachtenberater für Männertrachten, Schneidermeister Hubert Fink, zur Seite.
Ein Ass im Ärmel beim geplanten Schritt ist Johanna Lanz. Nach 26 Jahren bei Loden Fürst bringt sie ihr Wissen und ihren Erfahrungsschatz in Kürze beim Heimatwerk ein. Insgesamt wird dort in Zukunft ein dreiköpfiges Team, darunter ein Lehrling, Männertrachten fertigen.
kulturpolitischen Auftrag, der die Sicherung, Weitergabe und Weiterentwicklung des Wissens um die steirische Tracht beinhaltet“, unterstreicht Koiner-Graupp von der Volkskultur Steiermark.
Auf reine Traditionspflege will man sich freilich nicht beschränken. „Wir sind guter Dinge, dass wir in dem Bereich weiter wachsen können, die Nachfrage nach hochwertigen Trachten ist auf jeden Fall da“, ist Koiner-Graupp zuversichtlich.