Kleine Zeitung Steiermark

Facebook-Konzern fasst Rekordstra­fe aus

Meta muss 1,2 Milliarden Euro zahlen. Datenschut­z-Strafen in Summe bei vier Milliarden.

- Meta-Topmanager

Der US-Konzern Meta, unternehme­rische Mutter von Facebook, hat wegen eines Verstoßes gegen die EU-Datenschut­zgrundvero­rdnung (DSGVO) eine Rekordstra­fe von 1,2 Milliarden Euro erhalten. Der Konzern darf künftig keine personenbe­zogenen Daten mehr aus Europa in die USA übermittel­n. Meta hat prinzipiel­l fünf Monate Zeit, um die Übertragun­g auszusetze­n. Zugleich gibt es eine Frist von sechs Monaten, um alle personenbe­zogenen Daten von US-Servern zu löschen, die bisher transferie­rt wurden. Dies entschied die irische Datenschut­zbehörde (DPC).

Zehn Jahre nach einer entspreche­nden Beschwerde gab sie damit dem Wiener Datenschut­z-Aktivisten und Juristen Max Schrems recht. Meta kündigte umgehend an, gegen die Entscheidu­ng Berufung einlegen zu wollen. Dieser gibt Schrems „keine reelle Chance“. Selbst dann nicht, wenn es zu einem neuen Datenabkom­men zwischen den USA und der EU kommen würde. Zudem hätte das Bußgeld, so Max Schrems, sogar noch „wesentlich höher ausfallen können, da die Höchststra­fe bei über vier Milliarden liegt und Meta zehn Jahre lang wissentlic­h gegen die DSGVO verstoßen hat, um Profit zu machen“. Treffen könnte eine derartige Strafe übrigens auch andere IT-Riesen mit Sitz in den USA.

In dem Verfahren ging es um die Beteiligun­g von Facebook an der Massenüber­wachung durch angloameri­kanische Geheimdien­ste, die vor zehn Jahren vom US-Whistleblo­wer Edward Snowden aufgedeckt wurde. Die irische Behörde ist zuständig, weil Facebook in dem westeuropä­ischen EULand seinen Europa-Sitz hat. Sie hatte dem IT-Riesen bisher jahrelang die Mauer gemacht und ein Vorgehen verweigert. Zur nunmehrige­n Entscheidu­ng musste sie vom Europäisch­en Datenschut­zausschuss (EDSA) verpflicht­et werden. Max Schrems bezeichnet­e es vor diesem Hintergrun­d als „absurd“, dass ausgerechn­et Irland die Rekordstra­fe zufällt.

nennen die Entscheidu­ng der irischen Behörde indes „fehlerhaft und ungerechtf­ertigt“. Sie schaffe einen gefährlich­en Präzedenzf­all für die zahllosen anderen Unternehme­n, die Daten zwischen der EU und den USA transferie­ren.

Bisher wurden mit der neuen Strafe für Meta seit dem Inkrafttre­ten der Datenschut­zgrundvero­rdnung vor fünf Jahren Bußgelder in Höhe von vier Milliarden Euro verhängt. Meta ist in der Liste der zehn höchsten Bußgelder nun gleich sechsfach vertreten, die Strafen summieren sich mittlerwei­le auf 2,5 Milliarden Euro.

WERTPAPIER­BÖRSE

europäisch­e Börsenumfe­ld überwiegen­d im roten Bereich in die Woche startete, legte der ATX um 0,84 Prozent zu. Im Fokus blieb die US-Schuldenob­ergrenze.

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APA Zehn Jahre Streit mit Facebook: Max Schrems

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