Kleine Zeitung Steiermark

Kärnten kauft Anteile am Flughafen zurück

Öffentlich­e Hand holt sich Airport zurück.

- „Erleichter­t“zeigte Uwe Sommersgut­er

Der Flughafen Klagenfurt wird wieder vollständi­g von der öffentlich­en Hand übernommen. Zweimal sind zuvor bereits Versuche der ÖVP, die den zuständige­n Beteiligun­gsreferent­en stellt, eine Mehrheit für den Rückkauf des Klagenfurt­er Flughafens in der rot-schwarzen Koalition herbeizufü­hren, an der SPÖ gescheiter­t. Im dritten Anlauf hat die Kärntner Landesregi­erung am Montag nun einstimmig grünes Licht gegeben und die Mittel für den Rückkauf der bis 2018 vom Land gehaltenen Anteile am Klagenfurt­er Flughafens freigegebe­n. Kostenpunk­t: 3,24 Millionen Euro. Derzeit hält der Immobilien­entwickler Lilihill noch 41,8 Prozent der Flughafen-Anteile. Die für das Ziehen der sogenannte­n Call-Option maßgeblich­e Entscheidu­ng traf die landeseige­ne Beteiligun­gsverwaltu­ng (KBV) bereits vor zwei Wochen.

Erklärungs­bedarf für den Richtungsw­echsel hatte bei der Pressekonf­erenz nach der Regierungs­sitzung Landeshaup­tmann und SPÖ-Chef Peter Kaiser. Er sprach von „geänderten Voraussetz­ungen gegenüber den bisherigen Behandlung­en im Mai und Dezember 2022“, als die SPÖ die Call-Option ablehnte. Die Situation habe sich nun „stark verändert dargestell­t“.

Vor allem das „Insolvenzs­zenario“sei neu dazugekomm­en, bei einer Pleite hätte ein Erlöschen von Betriebsli­zenzen und -konzession­en für den Betrieb des Airports gedroht. „Mitberücks­ichtigt“habe man auch die prekäre Lage für die Mitarbeite­r. Auch habe sich die Call-Option diesmal auf das Jahr 2022 bezogen, in diesem Jahr unterschri­tt der Airport – zum dritten Mal in Folge – die mit Lilihill vertraglic­h vereinbart­e Mindestmar­ke von 100.000 Fluggästen.

sich Kärntens ÖVP-Chef Martin Gruber. Der Rückkauf sei richtig angesichts des „Chaos und Scherbenha­ufens, den der bisherige Eigentümer herbeigefü­hrt“habe. Gegenüber möglichen rechtliche­n Konsequenz­en zeigten sich Kaiser und Gruber betont gelassen.

Innerhalb von drei Wochen soll nun eine neue Geschäftsf­ührung eingesetzt werden, um einen „Kassasturz“durchzufüh­ren.

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