„Bessere Arbeitsbedingungen, statt auf Unwillige zu zeigen“
Leser reagieren auf die Kritik von Wirtschaftskammer-Präsident Mahrer an den Arbeitnehmern: Ohne Perspektive, sich mit eigener Arbeit etwas schaffen zu können, so wie das früher möglich war, gehe die Motivation verloren.
Es fehlen Arbeitskräfte und schuld sind laut Wirtschaftskammer „soziale Trittbrettfahrer“: heute Teilzeitarbeiter*innen und schlecht Ausgebildete, früher „Menschen in der sozialen Hängematte“. Die Wirtschaft (Firmen und Betriebe) soll endlich Lösungen anbieten – mit verstärkter (Lehrlings-)Ausbildung und besseren Arbeitsbedingungen inklusive gerechter Entlohnung und nicht immer auf die „unwilligen“Arbeitnehmer zeigen!
Und natürlich ist eine Ursache für die Inflation die teure Energiewende. Aber auch hier sollte vor der eigenen Türe gekehrt werden: Jahrelang wurde billigste (!) fossile Energie eingesetzt, es wurden nur selten Maßnahmen realisiert für den Einsatz erneuerbarer Energien (die jetzt billiger wären) und zum Energiesparen.
Mein Fazit: Nicht jammern und die Schuld bei den anderen suchen, sondern jetzt und sofort ins Tun kommen. Und sich in die Politik einmischen (Migration von Menschen fördern, nicht ablehnen). Das gilt auch für uns alle als Teilnehmer*innen an der Gesellschaft. Gemeinsam könnten wir so die Wende hinbekommen. zenverdiener der Republik, der Arbeit anschafft und keine Idee der Verbesserung bringt.
Da ich beruflich ein Selbstständiger und auch noch im Nebenerwerb Bauer bin, sehe ich die Wahrheiten der Verdienstmöglichkeiten und deren Zukunftsaussichten. Seine Klientel sind wir Kleinen, welche den Sozialstaat mit vollem Einsatz und geringem Lohn aufrechterhalten sollen. Dass die Industrie und Großkonzerne im Gegenzug Vergünstigungen erhalten, zeigt nur die mangelnde Marktanpassung der Republik im Steuer- und Energiesystem. Es bleibt das Fußvolk, die Zahler.
Liebe „Next Generation“, ihr habt schon recht, wenn ihr solches Streben boykottiert. Da gehören einige Entscheidungsträger vom hohen Ross geholt. Ohne radikalen Umbau unseres Systems wird euch sonst nur die Arbeit bei wenig Brot bleiben.
Ing. Gerhard Pucher, Nestelbach bei Graz
Spruch „Geht’s der Wirtschaft gut, geht’s uns allen gut“nichts mehr hört. Stimmt er vielleicht doch nicht?
Interview: „Mit sozialen Trittbrettfahrern geht es nicht“, 20. 5.