Fulminantes um „Bella Ciao“
Wie Riccardo Tesi und Co Italien musikalisch sehen.
Es ist wohl das bekannteste italienische Volkslied. Weniger bekannt ist, dass mit „Bella Ciao“und auch unter diesem Motto 1964 auf dem Festival in Spoleto die Renaissance der italienischen Volksmusik begann. Akkordeonist Riccardo Tesi hat das Liedgut von damals zum zweiten Mal durchforstet und unter dem Titel „A Sud di Bella Ciao“(Südlich von Bella Ciao) ein fulminantes musikalisches Porträt seiner Heimat zusammengestellt.
Nun begeisterte Tesi mit einigen der kompetentesten Kolleginnen und Kollegen der italienischen Folk-Szene das Publikum beim Schilcherland-Festival „Schillern“im restlos ausverkauften Greith-Haus in St. Ulrich in Greith. Neben den Versionen von „Bella Ciao“als Partisanenund als Reisarbeiterinnenlied gab es weitere Klassiker wie das feministisch-revolutionäre „La Lega“oder den Mailänder Gassenhauer „Porta Romana“zu hören. Die Emotionen reichten von andächtig-herzzerreißend („No mi giamedas Maria“) bis ausgelassen (Tarantelle und Pizziche).
Andreas Stangl schillern.at, greith-haus.at
Sechzehn Nonnen, die an ihrem Glauben festhalten und deshalb während der Phase des Großen Terrors der Französischen Revolution hingerichtet werden. Es grenzt an ein Wunder, dass aus einem solchen geradewegs unzeitgemäßen Stoff eines der letzten echten Repertoire-Stücke der Operngeschichte werden konnte. Die 1957 in Mailand uraufgeführten „Dialogues des Carmélites“basieren auf einer historischen Begebenheit, aus der Komponist Francis Poulenc eines der großen Meisterwerke des 20. Jahrhunderts geformt hat. Mit einer französisch-hellen („clarté“ist kaum übersetzbar) Musik voller Gefühl und Dramatik, trotz der Düsterkeit der Handlung zuweilen in einem leichten, ja fast heiteren Ton gehalten, so wunderbar instrumentiert, dass selbst die Tutti nicht schwer werden. Ein Werk zwischen Zweifel und Hoffnung, das den Kampf zwischen Todesangst und Glaubenskraft in die Stimmbänder von sieben Protagonistinnen und einem ergänzenden Frauenchor verlegt.