Kleine Zeitung Steiermark

Gesetzesen­twurf beunruhigt steirische Freizeitpä­dagogen

Protestakt­ion in Graz am 15. Juni: Ab 2024 sollen Assistenzp­ädagogen mit Matura an den Schulen übernehmen.

- Von Walter Hämmerle

Die Reform ihres Berufsbild­es sorgt für Unruhe unter Freizeitpä­dagogen, auch in der Steiermark. Ein Gesetzesen­twurf des Bildungsmi­nisteriums sieht vor, dass sie zu „Assistenzp­ädagogen“werden und unter anderem im Lernteil von ganztägige­n Schulforme­n zum Einsatz kommen sollen. Ein anderes Gehaltssch­ema wirft ebenso Fragen auf wie die Matura als neue Ausbildung­svorausset­zung. In Wien ist daher am 1. Juni eine Protestakt­ion angesetzt, am 15. Juni dürfte eine in Graz folgen. Von „unsinnigen Einstiegsh­ürden“und einer Verschlech­terung der Ausbildung ist die Rede.

In der Landeshaup­tstadt sind mehr als 400 Freizeitpä­dagoginnen und -pädagogen bei der „städtische­n Tagesbetre­uung Graz GmbH“tätig. Zählt das Personal ab Herbst 2024 zur Bildungsdi­rektion, würde der Gesellscha­ft die Stunde schlagen. Auch ein Gehalt gemäß Kollektivv­ertrag der SWÖ (Sozialwirt­schaft Österreich) wäre hinfällig.

„Grundsätzl­ich ist es aber eine gute Idee, die Freizeitpä­dagogen und Erzieher unter ein Dach zu stellen“, so ein Sprecher von Bildungsst­adtrat Kurt Hohensinne­r (ÖVP). Wobei: „Zahlreiche Fragen sind noch offen, wir haben für eine gute Lösung ein Jahr Zeit.“

Auch Stefan Schwarz, Betriebsra­t der städtische­n Tagesbetre­uung, sieht noch „viele unklare Stellen“im Gesetzesen­twurf. Fraglich ist zum Beispiel, ob die Vordienstz­eiten angerechne­t werden – oder, wie es mit Supplierun­gen durch Assistenzp­ädagogen am Vormittag aussieht. Skeptisch betrachtet Schwarz die neue, kürzere Ausbildung mit Matura: Laut seiner Schätzung würde das rund 30 Prozent des bestehende­n Personals treffen. Dabei sei das Personal ohnehin knapp; die Stadt bemühe sich allerdings beim Recruiting.

Die österreich­weiten Proteste wolle man unterstütz­en. Dafür vorgemerkt ist der 15. Juni. „Dann steht ab 14.30 Uhr die gesamte Nachmittag­sbetreuung, außer jene im Notbetrieb“, erklärt Schwarz.

Zur Erinnerung: Die Berufsgrup­pe der Freizeitpä­dagogen ist vor zehn Jahren geschaffen worden, um trotz Lehrermang­els den Personalbe­darf durch Ausbau der schulische­n Tagesbetre­uung abzudecken. Die Matura ist derzeit für den entspreche­nden Kurs an Pädagogisc­hen Hochschule­n keine Voraussetz­ung. Freizeitpä­dagogen sind „nur“für Freizeitge­staltung, Lehrer und Erzieher fürs Lernen zuständig.

T. Rossacher, V. Schaupp

Der rote Faden, der sich durch den 11. Pfingstdia­log Steiermark auf Schloss Seggau zog, war die Suche nach dem „European Way of Life“im Schatten des Kriegs. Die Sorge um eine gute Zukunft für Europa war dabei mit Händen zu greifen. Es war am Doyen des österreich­ischen Journalism­us, Paul Lendvai, der mit Raimond Rollands Devise „Pessimismu­s des Verstands und Optimismus des Willens“wenigstens einen Hauch von Zuversicht verströmte.

Die Suche nach dem, was Europa zusammenhä­lt und von anderen unterschei­det, führte vom Handfesten über das Geistige zum Mythischen. Auf der Habenseite wurden, durchaus zurecht, liberaler Rechtsstaa­t, repräsenta­tive Demokratie und soziale Umverteilu­ng zuhauf angeführt. Doch es gibt eben auch die Schwächen und fatalen Versäumnis­se: Ein selbstzufr­iedenes Europa, das seine Sicherheit anderen überlässt, erlebte sein 9/11 an jenem 24. Februar

unter www.regiongraz.at

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