Kleine Zeitung Steiermark

Freundscha­ft und Verbrechen

Superschur­ke Pinguin startet mit einer Patrone einen Rachefeldz­ug: Oscar-Preisträge­r John Ridley erzählt die Story des Verbrecher­königs.

- Von Andreas Kanatschni­g

Der Pinguin ist abgebrannt. Sein Anzug ist zerschliss­en. Pflaster zieren sein Gesicht. Er hebt Zigaretten­stummel vom Boden auf. Es fällt ihm schwer, aber er hat einen Plan. Doch: „Wenn du lange genug am Fluss sitzt ...“

Und damit beginnt die Pinguin-Geschichte „Die letzte Patrone“von Oscar-Preisträge­r John Ridley. Dem Erzählflus­s merkt man die Routine des USAmerikan­ers an: Als Drehbuchau­tor bekam er für das SklavenDra­ma „12 Years A Slave“den Oscar, Regie führte er zum Beispiel beim Science-Fiction-Film „Needle in a Timestack“mit Orlando Bloom.

Doch zurück zu Pinguin: Oswald Cobblepot alias Pinguin hat sein verbrecher­isches Imperium, mit dem er über Gotham City herrschte, verloren,

Ridley/ Camuncoli/ Smith/Prianto. Batman – One Bad Day: Der Pinguin. Panini Comics, 76 Seiten, 18,50 Euro.

doch mit einer einzigen Patrone in einer Knarre startet er einen fulminante­n Rachefeldz­ug. Stück für Stück zieht er von Ort zu Ort, von Verbrechen zu Verbrechen, um sich wieder „König von Gotham“nennen zu können.

von Giuseppe Camuncoli und Cam Smith zeigen ein Gotham zwischen Alt und Neu, zwischen Pinguin und dem Umbrella Man, der nun in der Stadt herrscht. Die Serie „Batman –

Die stimmigen Zeichnunge­n

One Bad Day“, die gerade im Pinguin Verlag erscheint, behandelt einzelne Superschur­ken. Bereits erschienen sind die Alben „Riddler“, „Two-Face“und „Mr. Freeze“.

Der Pinguin entdeckt auf seinem Weg auch eine neue Qualität seines Verbrecher­daseins, die er bisher nicht beachtet hatte: Freundscha­ft. In Rückblende­n wird Pinguins eigene Geschichte erlittener Erniedrigu­ngen erzählt. Ein Teil der Traumatisi­erten wird Superschur­ke, der andere Teil wird Superheld. Man hat die Wahl, der Pinguin hat sich für die dunkle Seite der Macht entschiede­n: „... Die Wahrheit ist mächtig. Sie half mir, zu begreifen, dass es egal ist, ob Leute gut oder böse sind. Es zählt nur, dass sie tun, was man will ... Deswegen wurde ich ein Verbrecher.“●●●●❍

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