Freundschaft und Verbrechen
Superschurke Pinguin startet mit einer Patrone einen Rachefeldzug: Oscar-Preisträger John Ridley erzählt die Story des Verbrecherkönigs.
Der Pinguin ist abgebrannt. Sein Anzug ist zerschlissen. Pflaster zieren sein Gesicht. Er hebt Zigarettenstummel vom Boden auf. Es fällt ihm schwer, aber er hat einen Plan. Doch: „Wenn du lange genug am Fluss sitzt ...“
Und damit beginnt die Pinguin-Geschichte „Die letzte Patrone“von Oscar-Preisträger John Ridley. Dem Erzählfluss merkt man die Routine des USAmerikaners an: Als Drehbuchautor bekam er für das SklavenDrama „12 Years A Slave“den Oscar, Regie führte er zum Beispiel beim Science-Fiction-Film „Needle in a Timestack“mit Orlando Bloom.
Doch zurück zu Pinguin: Oswald Cobblepot alias Pinguin hat sein verbrecherisches Imperium, mit dem er über Gotham City herrschte, verloren,
Ridley/ Camuncoli/ Smith/Prianto. Batman – One Bad Day: Der Pinguin. Panini Comics, 76 Seiten, 18,50 Euro.
doch mit einer einzigen Patrone in einer Knarre startet er einen fulminanten Rachefeldzug. Stück für Stück zieht er von Ort zu Ort, von Verbrechen zu Verbrechen, um sich wieder „König von Gotham“nennen zu können.
von Giuseppe Camuncoli und Cam Smith zeigen ein Gotham zwischen Alt und Neu, zwischen Pinguin und dem Umbrella Man, der nun in der Stadt herrscht. Die Serie „Batman –
Die stimmigen Zeichnungen
One Bad Day“, die gerade im Pinguin Verlag erscheint, behandelt einzelne Superschurken. Bereits erschienen sind die Alben „Riddler“, „Two-Face“und „Mr. Freeze“.
Der Pinguin entdeckt auf seinem Weg auch eine neue Qualität seines Verbrecherdaseins, die er bisher nicht beachtet hatte: Freundschaft. In Rückblenden wird Pinguins eigene Geschichte erlittener Erniedrigungen erzählt. Ein Teil der Traumatisierten wird Superschurke, der andere Teil wird Superheld. Man hat die Wahl, der Pinguin hat sich für die dunkle Seite der Macht entschieden: „... Die Wahrheit ist mächtig. Sie half mir, zu begreifen, dass es egal ist, ob Leute gut oder böse sind. Es zählt nur, dass sie tun, was man will ... Deswegen wurde ich ein Verbrecher.“●●●●❍