Wachstum bremst sich deutlich ein
Steirisches Wachstum dürfte heuer unter dem Bundesschnitt liegen. Industrie „in einer Phase der Stagnation“.
Aussagen über den weiteren Jahresverlauf zu treffen, werde „immer schwieriger“, so lautet der gegenwärtige Befund aus der steirischen Industrie. „Insgesamt befindet sich die Industrie in einer Phase der Stagnation“, sagt Gernot Pagger, Geschäftsführer der steirischen IV. Tendenziell lasse sich zwar sagen, dass jene Branchen, „deren Entwicklung sehr direkt an jener des privaten Konsums gebunden ist, aktuell in einer besonders herausfordernden Situation“seien. Doch pauschale Zustandsbeschreibungen erfassen die Lage freilich nur bedingt, denn „auch innerhalb einzelner Branchen ist die Lage der Unternehmen sehr unterschiedlich“, sagt Pagger. Eine Gemeinsamkeit, die sich durch alle Betriebe und Branchen ziehe: „Man spürt den gestiegenen Kostendruck.“
Blickt man auf das Wirtschaftswachstum in den Bundesländern, zeigt sich ein sehr heterogenes Bild. Im Vorjahr, so eine Auswertung der Bank Austria (BA), lagen jene Bundesländer an der Spitze, die davor einen besonders kräftigen Coronaeinbruch verzeichnet hatten. Also vor allem die Tourismushochburgen in Westösterreich. In den industriestarken Bundesländern Oberösterreich und Steiermark, wo der Aufholeffekt nicht so stark ausgeprägt war, fiel das Wachstum geringer aus (Grafik). Der Ausblick der BAÖkonomen für das laufende Jahr fällt durchwachsen aus. „Für die Bundesländer mit einem hohen Industrieanteil wie die Steiermark und Oberösterreich erwarten wir eine unterdurchschnittliche Entwicklung“, heißt es in der Analyse. Erst in der Vorwoche mussten, wie berichtet, Leitbetriebe wie Gaulhofer in Übelbach – aufgrund der schlechten Baukonjunktur – sowie AHT Cooling Systems in Rottenmann – aufgrund der Investitionszurückhaltung von Schlüsselkunden – Personaleinschnitte bekannt geben.