Schüsse im Zweifamilienhaus
Bluttat in Mooskirchen: Ein 57-Jähriger wird erschossen, auch der mutmaßliche Schütze (89) ist tot.
In Fluttendorf in der Marktgemeinde Mooskirchen (Voitsberg) wird das ländliche Idyll am Donnerstag jäh zerstört. Kurz vor 11 Uhr hallen mehrere Schüsse, kurz darauf geht schon der Notruf bei der Polizei ein. Mehrere Personen, die sich in dem Zweifamilienhaus befinden, flüchten in den Keller des Anwesens, von wo aus die Einsatzkräfte gerufen werden. Als sie später wieder abrücken, bleibt nicht allein Bürgermeister Engelbert Huber entsetzt zurück: Zwei Männer (57, 89 Jahre) sind tot. Der Ältere wird verdächtigt, den Schwiegersohn der Lebensgefährtin (des 89-Jährigen) erschossen zu haben. Später richtete er die Waffe gegen sich selbst. Motiv? Im Ort werden Familienstreitigkeiten vermutet.
Als der Notruf eingeht, rücken alle verfügbaren Einsatzkräfte der Polizei, darunter Cobra aus Graz und Wiener Neustadt, Mordermittler des Landeskriminalamts, die Mitglieder Schnellen Interventionsgruppe, ein Polizeihubschrauber sowie das Rote Kreuz samt Notarzt aus. Die kleine Siedlung wird umstellt und die umliegenden Straßen werden gesperrt. Bewohner im näheren Umkreis werden von der Exekutive aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben. Die Polizei erkundet die Lage auch mit einer Drohne aus der Luft.
Entscheidend: Die Personen aus dem Keller werden befreit, vom Einsatzort weggebracht und vom Kriseninterventionsteam betreut. Doch mit dem mutmaßlichen Täter, dem 89jährigen Jäger, kann die Polizei weiterhin keinen Kontakt aufnehmen. Bürgermeister Huber trifft ein, er überbringt Pläne des Hauses für einen möglichen Zugriff der Cobra. „Ich bin wirklich entsetzt, mit so einer Tat hätte ich nie gerechnet“, sagt er. Er habe den 89-Jährigen erst vor wenigen Tage gesehen.
Am frühen Nachmittag rücken Beamte der Cobra vor und durchsuchen das Haus. Es bestätigt sich: Auch der 89-Jährige, der den 57-Jährigen erschossen hat, ist nicht mehr am Leben. Tatwaffe: eine Langwaffe.
beenden gegen 14.30 Uhr den Einsatz in Fluttendorf. „Nun geht die Spurensicherung ans Werk, um den Tathergang genau zu ermitteln“, schildert Fritz Grundnig von der Landespolizeidirektion. Über das Motiv des Weststeirers, der im August 90 Jahre alt geworden wäre, kann die Polizei zu dem Zeitpunkt freilich noch nichts sagen.
„Es hat schon seit Jahren Familienstreitigkeiten gegeben“, berichtet unterdessen ein Bekannter, der den Großeinsatz aus der Ferne beobachtet. Ein anderer Bewohner erzählt, dass der 89-Jährige regelmäßig vor dem Haus, in dem dieser und seine Lebensgefährtin im Erdgeschoß sowie die Tochter und Schwiegersohn der Lebensgefährtin im ersten Stock gewohnt hatten, Holz gearbeitet hätte.