Kleine Zeitung Steiermark

Preise stiegen im Mai etwas langsamer an

Inflations­rate in Österreich mit 8,8 Prozent weiterhin deutlich höher als in der Eurozone.

- Während

Die Teuerungsw­elle ist weiterhin auf hohem Niveau, ebbt aber langsam ab: So lässt sich die jüngste Schnellsch­ätzung der Statistik Austria zur Mai-Inflation zusammenfa­ssen. Mit 8,8 Prozent sank die Inflation auf den niedrigste­n Wert seit Juni 2022, im April lag sie noch bei 9,7 Prozent, von September bis Februar war sie durchwegs zweistelli­g. Der EU-harmonisie­rte Verbrauche­rpreisinde­x in Österreich kletterte auf 8,7 Prozent, im Europa-Vergleich ist die heimische Inflations­rate aber weiter hoch. Der Abstand zur Eurozone hat sich sogar noch um 0,1 Prozentpun­kte auf 2,6 Prozent vergrößert. Im EUSchnitt stiegen die Preise um 6,1 Prozent, ein unerwartet niedriger Wert. Schon bisher lag die Inflations­rate in Österreich rund zwei Prozentpun­kte über der Eurozone, was Ökonomen Sorgen bereitet. In der Vergangenh­eit war ein halber Prozentpun­kt Abstand die Norm, was mit den höheren Lohnabschl­üssen begründet wird.

Der Trend zur sinkenden Inflation bleibe aufrecht, erklärt Wifo-Ökonom Josef Baumgartne­r. Grund für die sinkende Inflation seien, sagt Statistik-Austria-Chef Tobias Thomas, Vergünstig­ungen bei fossilen Treibstoff­en. Auch bei vielen Nahrungsmi­tteln schwäche sich der Preisauftr­ieb ab.

die Regierung eine „erfreulich­e Dynamik nach unten“sieht, kritisiert SPÖ-Vizeklubch­ef Jörg Leichtfrie­d Jubel ob der um drei Prozentpun­kte höheren Inflation als in Deutschlan­d. FPÖ-Chef Herbert Kickl meint, die Regierung habe Österreich zum „Teuerungs-Hotspot“gemacht. Die Neos werfen der Regierung vor, mit „Gießkannen­politik“Preise künstlich angeheizt zu haben.

Für die EZB, die sich seit Juli 2022 mit einer Serie von Zinserhöhu­ngen gegen die Inflation stemmt, ist der nachlassen­de Preisschub eine positive Nachricht. Das zeige, dass der Straffungs­kurs langsam seine Wirkung in der Wirtschaft entfaltet. Von Entwarnung kann aber noch keine Rede sein. Denn das mittelfris­tige Inflations­ziel der EZB von zwei Prozent liegt noch weit entfernt.

Newspapers in German

Newspapers from Austria