Altstadtkriterium ist abgesagt
Kein Pflasterspektakel am 25. Juli. Die Organisatoren arbeiten an einem Rennen 2024.
Ein kurzer, scharfer Antritt, und schon hatte sich Geraint Thomas seiner namhaften Konkurrenten beim Burgtor entledigt. Während die Fans rhythmisch auf die Absperrungen klopften, riss „G“die Arme nach oben und rollte über die Ziellinie des Altstadtkriteriums. Nach 15 Jahren Pause feierte das Rennen am Dienstag nach der Tour de France im Vorjahr den Neustart.
Doch nun wird die rote Fahne geschwenkt – Rennabbruch noch vor dem Start. „Wir müssen das Kriterium für dieses Jahr schweren Herzens absagen“, erklärt Veranstalter Heinz Bauer. Erst im Vorjahr erweckte der Urheber selbst das Rennen auf dem Grazer Pflaster wieder zum Leben. Der Ansturm und die Rückmeldungen waren mehr als positiv, dennoch: „Es geht sich heuer finanziell nicht aus“, sagt Bauer. Ein Gutteil des Budgets war gesichert, doch sollte bei nur noch zwei verbleibenden Monaten kein Risiko eingegangen werden. Geplant war die 26. Wettfahrt um den Pflasterstein für den 25. Juli gewesen – zwei Tage nach TourEnde auf der Champs Élysées. „Der Titelsponsor hat sich zurückgezogen und es ist nicht gelungen, das Kriterium gesichert auszufinanzieren“, sagt Co-Organisator Robert Kals (Koop).
am Teilnehmerfeld für diesen Juli gekurbelt und die Zeichen für „Rosa“in Graz standen sehr gut. Der jüngst gefeierte Giro-Sieger Primozˇ Roglicˇ wollte nach seiner verletzungsbedingten Absage im Vorjahr die Altstadt beehren. Aus einer Fahrt des Slowenen in Graz wird allerdings wieder nichts werden. Noch nicht? „Für 2024 haben wir bereits einige sehr gute Gespräche geführt und da sieht die finanzielle Lage wesentlich besser aus. Auch im Hinblick auf einen großen Sponsor“, erklärt Kals.
Die Absage ist ein Patschen für den steirischen Radsport, aber nicht der einzige in diesem Jahr. Nachdem die Wiedergeburt der Ö-Tour die Steiermark nur bei einer Etappe streift, sieht es im Straßensport (vor allem in Graz) schlecht aus.
Kriterium wurde auch der „City Hill Climb“von Radlegende Gerhard Schönbacher (geplant am 5. August) gestrichen. Zudem wird bei den Sport Austria Finals kommende Woche nur auf dem losen Untergrund von Stattegg gefahren. Im Vorjahr wurde auf dem Karmeliterplatz noch der Kriteriumsmeister gekürt und zudem die Staatsmeister im Straßenrennen unweit in Gratwein-Straßengel. Dem steirischen Radsportchef „blutet nach einem fulminanten Sommer 2022 das Herz. Es ist ein Drama für den Radsport“, sagt Gerald Pototschnig. Der Verband könne selbst zwar keine großen Rennen finanzieren, doch muss für Pototschnig eine Anmerkung gestattet sein: „Für Graz ist offensichtlich eine Veranstaltung wie das Altstadtkriterium trotz seiner Bedeutung und Strahlkraft nicht wichtig genug.“
Denn neben dem
ein Blick auf die Nennliste der Ö-Tour. Das Feld, das bei der heimischen Landesrundfahrt rollen wird, es ist ein hochkarätiges. Neben den heimischen Conti- und den drei World-Tour-Teams UAE, Jeyco und Alpecin hat eine vierte Equipe aus der höchsten Stufe die Nennung abgegeben. Das Team Ineos wird von 2. bis 6. Juli um den Sieg bei der 72. Auflage fahren. Vorgängerteam „Sky“siegte dank Peter Kennaugh im Jahr 2014 in der Alpenrepublik.