Ein magisches Lebenszeichen
Boris Bukowski stand nach schwerer Krankheit wieder auf der Bühne.
Vojo Radkovic, ikonischer Konzertveranstalter der allerersten Stunde, hat ihn angekündigt, im Publikum saßen zahlreiche Musikerkollegen – und als dann schließlich er Freitagabend auf der Bühne erschien, brandete stürmischer Applaus auf. Er, Boris Bukowski, Austro-Pop-Urgestein ebenfalls der allerersten Stunde, hat eine schwere Krankheit besiegt und feierte in seiner Grazer Heimat sein „Auferstehungskonzert“. Der Titel des letzten Albums ist wie gemacht für diesen Anlass: „Gibt’s ein Leben vor dem Tod?“
Ja, gibt es, und dieses Leben war für den 77-Jährigen immer mit Musik verbunden, der besten aller Therapien. Mit seiner Band Magic pflanzte er Ende der 70er-Jahre einen großen
Coolness-Faktor in die heimische Szene ein. Und die Lieder von damals gehen auch nach fast einem halben Jahrhundert tief unter die Haut und ans Herz. Das hat nicht nur mit Nostalgie etwas zu tun, sondern mit der Qualität der Songs.
„Ich bin müde“, wobei „Goochie“leibhaftig das Gegenteil davon bewiesen hat, „Fandango“, der Gänsehauthadern „Fritze mit der Spritze“und natürlich „Kokain“im Zugabenteil, verstärkt durch „Schnellfinger“Robby Musenbichler an der Gitarre. Aber auch die neueren Songs funktionieren live wunderbar, immer wieder strahlt Boris B. verschmitzt ins Publikum. „Trag meine Liebe wie einen Mantel“– getragen wurde er an diesem Abend von der Liebe seiner Fans. Es war ein Konzert voll Energie und Empathie, das dieser Kämpfer und Vollblutmusiker Freitagabend ablieferte – mit starker Band im Rücken und zeitweise drei Bläsern als Unterstützung. Die weibliche Version von „Hey Joe“war der würdige Schlusspunkt. Magic!
Bernd Melichar Beim „Stubenblues“am Weinberg“in Gamlitz ist Boris Bukowski am 23. und 24. Juni live zu hören. www.damisch-derisch.at