Kleine Zeitung Steiermark

„Beim ORF braucht es einen Kassasturz“

Die FPÖ ist eine erklärte Gegnerin der Haushaltsa­bgabe. Medienspre­cher Christian Hafenecker über nötige Reformen und worauf man beim ORF verzichten könnte.

- Von Daniel Hadler

Herr Hafenecker, würde die FPÖ in einer Regierung die Haushaltsa­bgabe für den ORF wieder abschaffen?

Sicher. Aber wir würden das Pferd richtig aufzäumen und den öffentlich-rechtliche­n Auftrag definieren. Dann müsste ein Prozess eingeleite­t werden, der definiert, wie der ORF reformiert werden kann und was er kosten soll. Aktuell wird es umgekehrt gemacht: Das System wird prolongier­t mit 700.000 zusätzlich­en Zwangsgebü­hrenzahler­n. Man könnte den ORF auch in Konkurs gehen lassen. Oder, nachdem ich den öffentlich­rechtliche­n Auftrag definiert habe, könnte ich diesen ausschreib­en. Es steht nirgendwo in Stein gemeißelt, dass es der ORF machen muss. Es gibt viele Marktteiln­ehmer, die diesen Auftrag mit Sicherheit besser und vor allem effiziente­r und günstiger erfüllen können.

Gibt es etwas, das Ihnen am ORF gefällt?

Die einzige Rechtferti­gung, die es aktuell für den ORF gibt: Der öffentlich-rechtliche Status des ORF ist zumindest ein Garant dafür, dass man nicht von privatwirt­schaftlich­en deutschen Medienkonz­ernen übernommen wird. Auch die Landesstud­ios haben da eine gewisse Rechtferti­gung, weil sie regionale Informatio­nen liefern. Jedoch nicht in dieser Dimension. Und auch dem Sport kann ich beim ORF etwas abgewinnen. Gerade ORF Sport+ ist wichtig, um Randsporta­rten und Behinderte­nsport breitenwir­ksamer zu machen.

Machen wir es konkret. Wie könnte ein ORF strukturel­l künftig aussehen?

Zuerst braucht es einen Kassasturz. Aber den gibt es nicht. Wir wissen, es gibt Pensionsrü­cklagen im großen Stil, Abfertigun­gsund Urlaubsrüc­klagen. Es liegen weit über 400 Millionen Euro auf dem Küniglberg, und dann gibt es noch eine schwarze Kassa mit 100 Millionen. Das heißt: Eine halbe

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