Am Sprung auf die Leinwand
Anna-Isabel Siefken (19) ist Wasserspringerin und als solche für eine Rolle in einem Film ausgewählt worden.
Den Sprung im Kopf nochmals durchgehen, an die Kante treten und abspringen – im freien Fall Richtung Wasseroberfläche. Für Anna-Isabel Siefken ist das Alltag. Die 19-Jährige ist auf dem Sprungturm groß geworden. Mit sechs Jahren stand sie zum ersten Mal an der Kante und blickte auf das Wasser. In ihrer Jugend ordnete sie alles dem Sport unter. Sechsmal die Woche Training, internationale Wettbewerbe und mehrere Jahre im Nationalteam. Auf all das kann die Steirerin bereits zurückblicken. Nun hat sie als Wasserspringerin auch auf der Leinwand ihren großen Auftritt.
Bei einer internationalen Ausschreibung für eine Rolle als Wasserspringerin im Film „C par moi“des französischen Regisseurs Leos Carax konnte sich die 19-Jährige durchsetzen. Die Freude ist riesengroß, vor allem weil sich das Auswahlverfahren über zwei Jahre gezogen hat. Im April machte sich die Steirerin dann auf den Weg nach Paris, um die spektakulären Bilder mit der Kamera einzufangen. Spektakulär sind die Bilder auf jeden Fall, denn der Regisseur hatte ganz genaue Vorstellungen, wie die Sprünge aus luftiger Höhe aussehen sollten. Für Siefken hieß es deshalb ab ins Training. Denn viele der Sprünge sind heute in der Welt des Wasserspringens nicht mehr üblich.
Aber nicht nur die Vorbereitung forderte einiges an Ausdauer. Denn der Dreh im April dauerte mehrere Stunden am Stück. Noch dazu wurde bei Nacht gefilmt, damit die Lichtverhältnisse stimmen. „Es war schon anstrengend, aber ich hatte so einen
Adrenalinschub, dass ich gar nicht müde geworden bin“, erzählt Siefken. Die ersten Bilder, die sie am Set gesehen hat, machen für sie deutlich, dass es sich ausgezahlt hat. Deshalb freut sie sich besonders darauf, den ganzen Film zu sehen. Vorgestellt wird das abstrakte Porträt des Regisseurs 2024 im Pariser Museum Centre Pompidou. ber nicht nur am Sprungturm möchte Siefken hoch hinaus. Neben ihrem BWL-Studium mit Fokus auf Immobilienwirtschaft sorgt sie in ihrer Freizeit als Flugbegleiterin bei den Austrian Airlines für die Sicherheit der Passagiere. Als Teil des Programms Study and Fly tauscht sie ihren Badeanzug gegen die Flugbegleiter-Uniform und erkundet nebenbei auch noch Europa. Das Reisen ist es auch, das sie sich für die Zukunft bewahren möchte. Egal, ob es sie in die Film- oder die Immobilienbranche verschlägt, eines steht für die 19Jährige fest: Sie möchte sich nicht auf eine ihrer Leidenschaften festlegen, sondern diese weiterhin bestmöglich kombinieren.
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