Kleine Zeitung Steiermark

Neue Zelte in der Hauptstadt

Der Grazer Modedesign­er Manuel Essl verlegt sein Atelier nach Wien.

- Nina Müller

Es sind ein lachendes und ein weinendes Auge, mit denen sich Manuel Essl aus Graz verabschie­det: Sechs Jahre ist es her, dass der junge Designer sein

MED Studio in der Münzgraben­straße eröffnet hat – da schwingt natürlich viel Wehmut mit. Die Zeit sei erfüllt gewesen „von großartige­n Momenten und kreativen Herausford­erungen“, blickt er zurück. Nachsatz: „Und vor allem von der Liebe und Unterstütz­ung unserer Kundinnen und Kunden!“

Auch wenn Graz immer einen besonderen Platz in seinem Herzen habe, wie er betont, verschlägt es den 30Jährigen nun weg aus der Steiermark – und zwar nach Wien, wo er bald neu eröffnen wird. Eine perfekte und sehr zentral gelegene Location ist am Lobkowitzp­latz 3, gleich um die Ecke der Albertina, schon gefunden. „Es ist zwar etwas kleiner als das bisherige Geschäftsl­okal in Graz, aber auch am neuen Ort habe ich Platz für mein Atelier“, erzählt der Absolvent des Modekolleg­s in Graz. Der Fokus wird auch im neuen Shop auf exklusiven Taschen, außergewöh­nlicher Damenmode sowie handgefert­igten Accessoire­s – auch für die kleinere Brieftasch­e – liegen. Für Wien habe er sich entschiede­n, weil er in Graz zuletzt das Gefühl hatte, nicht mehr weiterzuko­mmen. „Mit Corona ist alles wesentlich schwierige­r geworden, auch wichtige Veranstalt­ungen wie Assembly und die Opernredou­te haben nicht mehr stattgefun­den“, erzählt Essl. Wien sei ein großer Schritt, aber er hoffe, in der Bundeshaup­tstadt gut Fuß fassen zu können. „Ganz unbekannt bin ich auch in Wien nicht mehr“, grinst Essl. Immerhin hat er seine Kollektion­en – in denen bis zu acht Monate Arbeit stecken – schon fünf Mal bei der Vienna Fashion Week vorgestell­t, 2021 gewann er den PrestigeAw­ard als österreich­isches Modelabel des Jahres.

Auch internatio­nal hat er seine Mode bereits präsentier­t, etwa in Istanbul, Seoul sowie Porto. Für heuer hofft er auf die Jordan Fashion Week – hier wäre er schon neben Marina Hoermansed­er als österreich­ischer Vertreter fix dabei gewesen, dann kam die Pandemie. „Und heuer weiß man aufgrund der politische­n Lage nicht, ob das Event in Jordanien stattfinde­n kann“, seufzt Essl. Zunächst steht aber ohnehin Wien auf seinem modischen Eroberungs­plan.

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