Nur keine kalten Füße bekommen
Eiseskälte friert Laufmotivation ein! Das muss nicht sein, sagt Ingo Froböse.
Nieselwetter oder auch Frost – werden wir schneller krank, wenn wir im Winter laufen?
INGO FROBÖSE: Feuchtigkeit ist ein Problemfaktor, sie lässt uns auskühlen, wir bekommen kalte Füße, einen kalten Kopf. Wenn Körperregionen auskühlen, funktioniert die Durchblutung nicht mehr optimal – das Immunsystem kann schlechter arbeiten. Feuchtigkeit heißt es also vom Körper fernzuhalten, was bei feuchtem Nieselwetter schwierig ist. An klirrend kalten Tagen ist es einfacher, da ist die Luft trockener. Geht man dann laufen, sollte man die Belastung anpassen. Bei Kälte muss der Körper seine Temperatur halten. Man sollte etwas langsamer laufen, um ihn nicht zu überfordern. Ein Tipp, wenn Sie nicht krank werden wollen: Meiden Sie im Winter in den ersten zwei Stunden nach dem Laufen geschlossene Räume mit vielen Menschen. Der Körper hat Stress gehabt durch die körperliche Aktivität, dadurch ist das Immunsystem häufig nicht so aktiv. Krankheitserreger haben es dann leichter. Können wir durch Laufen im Winter unsere Immunabwehr auch trainieren?
Ja. Im Winter nur auf dem Laufband zu laufen, trainiert zwar das Herz-Kreislauf-System, nicht aber das Immunsystem. Das Immunsystem lebt davon, ab und zu mal gestresst zu werden – durch Kälte, Wind und Regen. So kann es sich auf zwei Weisen verbessern. Quantitativ: Ich bekomme mehr Abwehrzellen. Und qualitativ: Die Zellen werden besser darin, mit Erregern klarzukommen. Damit das klappt, sollte man die Belastungen richtig gestalten. Dazu gehört auch, sich beim Laufen entsprechend anzuziehen. Man sollte fröstelnd loslaufen, nach etwa zehn Minuten ist einem warm. Liegt die Temperatur unter sechs Grad, sollte man eine Kopfbedeckung tragen. An kalten Tagen sollte man in den ersten 15 bis 20 Minuten auch leichte Handschuhe tragen. Und: Laufschuhe imprägnieren, damit die Feuchtigkeit von den Füßen wegbleibt.
Wie motiviere ich mich überhaupt, an grauen Tagen die Laufschuhe zu schnüren?
Steck dir auch im Winter sportliche Ziele. Diese dürfen kleiner sein als im Sommer. Etwa: Ich möchte drei Kilometer am Stück laufen können. Es sollten Ziele sein, die binnen sechs Wochen zu erreichen sind. Denn nach sechs Wochen erleben viele von uns ein Motivationsloch, zu diesem Zeitpunkt sollte man sein Ziel erreicht haben. Dann belohnt man sich. Und setzt das nächste Ziel, ebenfalls auf sechs Wochen angelegt.