Warum AVL fünf Prozent der Stellen streicht
AVL List muss in Graz bis zu 200 Stellen von 4300 Jobs abbauen und Millionen einsparen. Gehaltserhöhungen werden gedeckelt.
s war ein langer, schwieriger Prozess, ehe die Konsequenzen feststanden: Das traditionsreiche Unternehmen AVL List mit Sitz in Graz hat seine Mitarbeiter über ein ganzes Maßnahmenpaket informiert. 70 Arbeitsplätze werden durch Kündigungen bis Ende des Jahres wegfallen, weitere 130 sollen eingespart werden. Und zwar über einen Nachbesetzungsstopp bei „natürlichen Abgängen“(Pensionierungen etc.).
Insgesamt geht es um fünf Prozent aller Arbeitsplätze in Graz (4300 Arbeitsplätze insgesamt). Auch international muss AVL List reagieren. Insgesamt soll ein „mittlerer zweistelliger“Millionenbetrag eingespart werden. Außerdem werde die Wettbewerbsund Beschäftigungssicherungsklausel in den Kollektivverträgen schlagend: Da bei der AVL rund 94 Prozent der Bruttowertschöpfung die Personalkosten betreffen, werden die Löhne und Gehälter nicht gleich hoch wie bei anderen Unternehmen
Ein der Metallindustrie steigen, sondern um sieben Prozent und maximal 280 Euro brutto – statt 400 Euro.
passen freilich nicht ins Bild: In den CoronaJahren und bis heute ist man um fast 30 Prozent in neuen Geschäftsfeldern gewachsen und hat gegenüber 2022 in Graz rund 200 Arbeitsplätze zusätzlich geschaffen. Und das entgegen dem Trend in der Branche. Neben den Energie-, Material- und Zinskosten macht vor allem der Bereich rund um die Verbrennungsmotoren Kopfzerbrechen, und damit steht man international nicht alleine da. Entwicklungsbudgets werden zunehmend Richtung E-Mobilität und andere Bereiche verschoben. Verschärft hat die Situation zuletzt die Verwirrung um die kommende Abgasnorm Euro 7, hier kommt es zu Verzögerungen und Diskussionen, und mehrere Fahrzeughersteller haben Entwicklungsaufträge zeitlich nach hinten verschoben – ohne Gewissheit, wann und wie es