„Wer zukunftsfit ist, kann mutig sein“
Deloitte, mit seinen zwei Standorten in Graz, ist das mit Abstand größte Beratungsunternehmen im Süden Österreichs. Eine Partnerin und drei Partner aus der Geschäftsführung über mutige Finanzentscheidungen und Chancen.
Wirtschaftsforscher haben zuletzt ihre Konjunkturprognosen nach unten revidiert. Es bleibt also ein herausforderndes Umfeld, in dem sich Unternehmer am Heimmarkt bewähren und gegenüber internationaler Konkurrenz behaupten müssen. Steigt damit der Beratungsbedarf?
FRIEDRICH MÖSTL: Es wird für Unternehmen sicher nicht einfacher. Dass die Unternehmen sehr resilient sind, haben sie schon bei den Turbulenzen der jüngeren Vergangenheit gezeigt. Aber beispielsweise nehmen die Berichtspflichten bei Nachhaltigkeitsthemen zu, parallel wird der Transformationsdruck durch neue Vorgaben und Technologien größer. Angesichts dieser komplexen Rahmenbedingungen ist es wichtig, sich als Unternehmen optimal aufzustellen. Dabei können externe Beratungskanzleien durch ihr Expertenwissen unterstützen. Denn je komplexer und herausfordernder das Umfeld, desto wichtiger ist es, einen erfahrenen, verlässlichen
Partner an seiner Seite zu haben.
Welche großen Veränderungen kommen auf die Unternehmen zu? KLAUS RABEL: In den vergangenen Jahren stand vor allem der Fach- und Arbeitskräftemangel im Fokus der Unternehmen, nun gesellt sich zu den bestehenden Herausforderungen die fortschreitende Etablierung von künstlicher Intelligenz (KI) und die voranschreitende Digitalisierung hinzu, die unsere Arbeitsweise grundlegend verändern wird.
KARIN ECKHART: Laut Umfragen setzen beispielsweise im Rechnungswesen mittlerweile fast die Hälfte der österreichischen Unternehmen fast ausschließlich auf digitalisierte Prozesse – Tendenz steigend. Fast die Hälfte dieser Unternehmen nutzt diese Entwicklung, um dem akuten Fach- und Arbeitskräftemangel entgegenzuwirken. Auch KI ist am Vormarsch: Bereits vier von zehn Befragten arbeiten bereits an Projekten mit KI im Rechnungswesen. Das sind doppelt so viele wie noch 2018.
Das heißt aber, dass sechs von zehn noch keine Erfahrung damit haben oder KI zumindest nur bedingt einsetzen.
KARIN ECKHART: Für den flächendeckenden Einsatz fehlt es in den Betrieben derzeit noch an Know-how und konkreten Vorstellungen der Anwendungsgebiete.
Fehlt es auch an entsprechend geschultem Personal?
KARIN ECKHART: Tatsächlich wird es zunehmend schwieriger, das auch sicherzustellen. 91 Prozent der Befragten in einer Deloitte-Studie unter 270 Unternehmen sind der Meinung, dass die Anforderungen an ihren Bereich und an ihr Team deutlich komplexer geworden sind. Aktuelle Ausbildungen schaffen es kaum, die notwendigen Kompetenzen zu vermitteln.
PETER STANZENBERGER: Um auf die künftigen technologischen und personellen Entwicklungen reagieren zu können, braucht es in den Unternehmen auch die entsprechenden Grundlagen. Die Entwicklung und der Aufbau solcher Standards wird in den kommenden Jahren daher der Hauptfokus der Rechnungswesen-Abteilungen.
Welchen Vorteil bringen die neuen Technologien?
FRIEDRICH MÖSTL: Sie können Effizienzvorteile bringen, nachhaltiges Gestalten stützen und damit neue Chancen für die Wirtschaft eröffnen. Denn nur wer zukunftsfit ist, kann als Unternehmer auch mutig sein. KLAUS RABEL: Wir begleiten Unternehmen bei dieser Transformation, bieten aber auch Vereinen, Kommunen und Organisationen unser Know-how und unsere Erfahrungswerte, um sicher durch diese volatilen Zeiten des Wandels zu kommen. Dabei sind wir regional verankert und durch Deloitte international vernetzt – das ist insbesondere für unsere international tätigen Kundinnen und Kunden in der Steiermark ein großer Vorteil.
PETER STANZENBERGER: Die Größe ermöglicht auch eine tiefgehende Spezialisierung in den
Wachstum ist ein wichtiger Bestandteil der Unternehmensstrategie von Deloitte Österreich. Im vergangenen November wurde diesem Ziel Rechnung getragen: Die seit 30 Jahren erfolgreich am Markt agierende Grazer Steuerberatungskanzlei Rabel & Partner ist seither Teil des Deloitte-Netzwerks. Durch den Zusammenschluss ist Deloitte Styria das mit Abstand größte Beratungsunternehmen im Süden Österreichs und die klare Nummer 1 in der Steiermark entstanden. Rabel & Partner ist mit drei Standorten – neben dem Hauptsitz in Graz auch in Villach und Wien – vertreten. Deloitte kann auf 15 Standorte in Österreich mit 1900 Beschäftigten sowie internationale Netzwerkpartner in 150 Ländern der Welt verweisen.
Die steirischen Klientinnen und Klienten können von der gebündelten Expertise von insgesamt 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern profitieren, die ein breites Fachgebiet von Unternehmenskäufen, -verkäufen, Kapitalmarkttransaktionen über Umstrukturierungen, Sanierungs- und Restrukturierungsleistungen bis hin zu Wirtschaftsprüfung oder Technologieberatung und -service aufweisen.
Am internen Führungsteam und den zuständigen Beraterinnen und Beratern für die einzelnen Kunden ändere sich nichts, wird betont. Für bestehende aber auch neue Mitarbeiter ergeben sich weitere Karrieremöglichkeiten, beispielsweise durch die „Deloitte University“, die ab Mitte des Jahres in Paris startet.