Eine E-Mail veränderte alles
Sarah Deckenbacher ermöglicht mit „Brave Aurora“Menschen in Ghana Ausbildungen, um ihnen aus der Armut zu helfen.
Manchmal beeinflusst eine einzige Entscheidung den Verlauf des ganzen Le- bens, wie bei Sarah Deckenba- cher. Für ihr Studium der So- zialen Arbeit zog es die gebür- tige Weizerin nach Linz, ein Praktikum sollte der Start- schuss sein für den wohltäti- gen Verein „Brave Aurora“, der heuer bereits 15 Jahre alt wird und Hunderten Kindern und Frauen Zugang zu Bildung er- möglichte. Gemeinsam mit drei weiteren Frauen wurde Deckenbacher in den Norden Ghanas in ein Waisenhaus vermittelt.
Die Situation vor Ort schockierte das Quartett, noch heute weiß die 36-jährige Steirerin, was sie damals fühlte. „Kinder, die bei uns in ihrem Zustand auf der Intensivstation liegen würden, wurden unter einem Baum mit Paracetamol behandelt.“Eine E-Mail an Familie und Freunde löste eine Welle der Hilfsbereitschaft aus, es wurden 15.000 Euro gespendet, die Basis für „Brave Aurora“war gelegt.
„700 Kinder haben wir seitdem in ihre Familien reintegriert, indem wir den Eltern et- wa Ausbildungen finanziert haben“, sagt Deckenbacher. Ein System mit Schneeballef- fekt. „Wir haben eine Frau, die eine Ausbildung zur Schneide- rin gemacht hat und nun selbst 13 Lehrlinge betreut.“18 Teammitglieder hat der Ver- ein inzwischen in Ghana. E rst im Februar war das Team das letzte Mal in Ghana. Auch die Familie der Weizerin war bereits vor Ort. „Schließlich tragen sie diesen
Verein mit, weil sie mir ermöglichen, neben meinem normalen Job in der Sozialen Arbeit meine Abende und Nachmittage ‚Brave Aurora‘ zu widmen.“Für die Mutter einer zweijährigen Tochter bedeutet die Hilfe aus dem Familienkreis alles. Viel Zeit für Freizeit bleibt ihr nicht, doch die Veränderungen vor Ort zu beobachten, sind Belohnung genug. „Mir hilft es, zu wissen, dass wir in der Lage sind, Lösungen anzubieten.“