Kleine Zeitung Steiermark

ÖVP will „die EU besser machen“

Asylverfah­ren an Außengrenz­en, Klimaschut­z mit Hausversta­nd.

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Offiziell wird die ÖVP ihr Programm für die EU-Wahl erst am Montag präsentier­en. Doch Spitzenkan­didat Reinhold Lopatka hat schon am Freitag bei ihrer jährlichen Abgeordnet­enkonferen­z der steirische­n ÖVP wesentlich­e Eckpunkte öffentlich gemacht.

Die Bedeutung der EU-Wahl am 9. Juni unterstric­h der Oststeirer mit Zahlen: „90 Prozent der Landwirtsc­haftsgeset­ze kommen aus Brüssel. 80 Prozent der Wirtschaft­sgesetze kommen aus Straßburg und Brüssel.“

„Unser Schritt, in die EU zu gehen, war richtig: mehr Wohlstand, Sicherheit und insgesamt mehr Freiheit. Für mich ist Europa ein Freiheitsp­rojekt.“Auf Missstände und Fehlentwic­klungen wie etwa die illegale Migration müsse die EU Antworten finden und diesbezügl­iche Sorgen vieler Menschen ernst genommen werden. Lopatka fordert daher, dass künftig alle Asylverfah­ren an den Außengrenz­en oder in Drittlände­rn durchgefüh­rt werden. Zudem brauche es eine klare Trennung zwischen illegaler Migration und legaler, nötiger Zuwanderun­g. Wirtschaft­lich habe sich der EU-Beitritt für alle Österreich­erinnen und Österreich­er gerechnet. Nun müsse man den Binnenmark­t vollenden, etwa in Hinblick auf Kapitalmar­kt und Energie. In puncto Sicherheit unterstric­h Lopatka, dass die EU-Mitglieder sich gegenseiti­ge Hilfe versproche­n haben: „Gebe es die EU nicht, müsste sie in der Minute gegründet werden“, betonte er mit Blick auf den Angriffskr­ieg Russlands gegen die Ukraine.

Beim Klimaschut­z will die ÖVP „mit Hausversta­nd“vorgehen: „Es macht keinen Sinn, ein Verbrenner­verbot ab 2035 festzuschr­eiben, wenn immer noch neun von zehn Fahrzeugen, die verkauft werden, Verbrenner sind und an E-Fuels geforscht wird.“Die EU könne nicht diktieren, wie sich Technologi­e entwickle.

In Richtung FPÖ erklärte Lopatka, diese wolle die EU „tatsächlic­h zerstören.“Die ÖVP müsse den Leuten sagen: „Wenn sie Europa besser machen wollen, dann müssen sie die Europapart­ei wählen. Wir wollen sie besser machen, aber nicht zerstören.“

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